„Die Sage von Babelsberg“ gewinnt Filmpreis

7. März 2024

Wir sind schon wieder happy! Der Film „Die Sage von Babelsberg“ der Goethe-Grundschule Babelsberg, der in Kooperation mit der Medienwerkstatt entstand, gehört zu den vier Preisträgern des bundesweiten Schulfilm-Festivals AUFBLENDE 2024.

Festival für Schüler:innen

AUFBLENDE 2024 ist ein Schulfilm-Festival, das vom bayerischen Verein Drehort Schule e.V. mit Unterstützung renommierter Förderer aller zwei Jahre stattfindet. Es bietet eine ganz besondere Gelegenheit für Schüler:innen und Lehrkräfte, ihre filmischen Fähigkeiten zu demonstrieren und sich mit anderen Filmschaffenden auszutauschen. In diesem Jahr gab es 60 Einreichungen, von denen 16 für die Förderpreise nominiert waren. Zu den vier Preisträgern gehört nun auch der Film „Die Sage von Babelsberg“.

Das Festival fand am 7. März 2024 online statt und verdeutlichte ganz klar, wie viele kreative Filmemacher:innen an unseren Schulen unterwegs sind. Das Themenspektrum war vielfältig und erstaunlich. Es reichte von der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit bis hin zu vielen mutigen, auch sehr persönlichen Perspektiven auf die Situation heutiger Kinder und Jugendlicher. Die Schüler:innen zeigten, dass sie hellwach und mit viel cineastischem Geschick Prozesse unserer Gesellschaft und ihre eigene Interessen reflektieren können. Die gezeigten Filme sind wichtige Seismografen unserer Gesellschaft aus einem Blickwinkel, der oft nicht wahrgenommen wird. Um so wichtiger ist es, dass diese Perspektiven sichtbar werden. Das Festival ist hierfür ein hervorragender Raum. Das gilt es weiterhin zu fördern. Informationen zu allen nominierten Filmen findet Ihr auf der Webseite von AUFBLENDE 2024.

Filmprojekt an der Goethe-Grundschule Potsdam

Der ausgewählte und prämierte Film ist einer von drei historischen Kurzfilmen, die im Schuljahr 2022/23 an der Goethe-Grundschule gedreht wurden. „Die Sage von Babelsberg“ widmet sich der Legende von der Entstehung des Stadtteils. Wie entstand Babelsberg, das heute als berühmter Stadtteil Potsdams bekannt ist? Es geht um einen bösen Ritter, um hilfreiche Zwerge, die tapfere Mechtel und ihr Kind. Außerdem wird das Geheimnis gelüftet, warum Babelsberg zwei Hügel hat.

Für alle drei Filme gab es jeweils einen Drehtag in der Aula der Goethe-Grundschule Potsdam. Die wichtigste Kulisse war knallgrün und hat eine Fläche von ca. 36 Quadratmetern – der Greenscreen. Am Drehtag musste alles auf den Punkt vorbereitet sein und klappen. Schüler:innen recherchierten und trugen Material zusammen, die Drehbuchentwicklung wurde durch die Medienwerkstatt Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Schulteam und Filmemacher Matt Sweetwood vorangetrieben. Währenddessen probten unter der Regie von Yvonne Sakulowski bereits die Schüler:innen vom „Darstellenden Spiel“ die einzelnen Szenen. Parallel dazu wurden Kulissen und Requisiten im Kunstunterricht gezeichnet, Kostüme besorgt. Auch Eltern und Lehrer unterstützten das Projekt. An den Drehtagen verwandelte sich die Aula dann in ein professionelles Filmset. Kameras, Licht, Kostüme und Catering – alles war dabei.

Für die Kinder aus dem Team der Goethe-Grundschule war dies aber auch eine Herausforderung. Vor allem das Spiel vor dem Green-Screen erforderte viele Proben, Disziplin und Kreativität. Das Filmprojekt hatte für die Schüler:innen der Goethe-Grundschule zweifellos eine große Bedeutung. Das zeigt schon die Anzahl der involvierten Kinder:

15 Schüler:innen (Kernteam Darsteller:innen)
75 Schüler:innen der Rechercheklassen
50 Schüler:innen Kulissenmalerei
23 Schüler:innen Requisitenbau
Projektleitung: Yvonne Sakulowski und die Schulleitung (Anja Henkes, Katrin Heinrichs)
Viel Aufwand steckte ebenfalls in den Dreharbeiten und der Postproduktion (Montage, Schnitt, Sounddesign), die bei Matt Sweetwood und Antje Stein (Medienwerkstatt) lagen.

Anerkennung für die Schüler:innen und Film-Kooperation

In der Laudatio zu dem Film wurde auf die professionell anmutende darstellerische und filmische Qualität, auf die Kooperation zwischen Schule und Medienwerkstatt sowie auf die faszinierende Erzählweise der Produktion verwiesen, mit der es gelingt, historisches Wissen zu vermitteln. Und das war auch ein Ziel des Filmprojektes. Schüler:innen waren im gesamten Prozess der Filmgestaltung eingebunden, um ihnen Kompetenzen wie künstlerische Kreativität, inhaltliche Genauigkeit, gemeinschaftliches Arbeiten sowie Kenntnisse in digitalen Gestaltungstechniken zu vermitteln und ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Zudem bestand der Anspruch, innovative und überzeugende Filme herzustellen, die nicht nur Kinder und Jugendliche ansprechen, sondern für Potsdamer aller Altersgruppen interessant und ansprechend sein können, weswegen auch mehrere digitale Ausspielwege gewählt wurden.

Der Film entstand im Rahmen des Verbundprojektes „Digital Storytelling – Die Geschichte Babelsbergs neu entdecken“, das vom Museum Weberstube Nowawes auf den Weg gebracht wurde. Für die Medienwerkstatt Potsdam im fjs e.V. ist diese Auszeichnung eine wichtige Bestätigung ihrer Arbeit und Würdigung ihres Engagements im Bereich der medienpädagogischen Kinder- und Jugendarbeit. Großer Dank gilt allen Förderern und Unterstützern dieses Projektes und vor allem dem fantastischen Filmteam der Goethe-Grundschule. Für die Kinder war dies ein großes Abenteuer, das mit dem Preis nun auch eine gebührende Aufmerksamkeit und Bestätigung bekam. Dank auch den Organisatoren des Filmfestivals AUFBLENDE 2024, die damit engagierten Schüler:innen und Lehrkräften eine tolle Plattform bieten.

Uwe Breitenborn für die Medienwerkstatt