Hör doch mal auf! Oder ganz banal, komm zum Essen! Rollende Teenageraugen sind die Folge. Pausen sind beim Gamen schwer einzuhalten und oft einfach nicht passend. Gerade wurde ein Super-Level erreicht oder das Spiel ist weit fortgeschritten. Wer jetzt pausiert, verliert. Klar könnte sich der Nachwuchs das besser einteilen, meinen die Eltern. 19:00 Uhr gibt’s ja immer Abendbrot. Pech, wer da um 18:45 Uhr noch eine neue Runde startet. Aufhören ist schwer, zumal wenn alle Reizebenen der Bedürfnisbefriedigung angedockt sind und die kognitive Kontrolle abhandengekommen ist, die bekanntermaßen im präfrontalen Kortex angesiedelt ist. Wesentliche Konditionierungsprozesse sind etwa mit 25 Jahren abgeschlossen oder verfestigt. Unsere Reizregulationen sind aber nicht nur im frühen Alter gut programmierbar. Entwickler:innen wissen, wie sie User:innen am Rechner, an der Konsole oder an den Smartphones halten. Pausen, Selbstkontrolle und Belohnungsaufschub gehören in der Regel nicht dazu. Sie wären aber wichtig.