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HomeArchive "Eltern"

Digitales Spielzeug für die Jüngsten

14. Dezember 2020

Weihnachten naht und manch eine:r überlegt, auch ein digitales Spielzeug an die Jüngsten zu verschenken. Der sprechende Teddy sieht ja auch süß aus und die Zahnputz-App verspricht, weniger Stress beim allabendlichen Zubettgeh-Ritual. Aber worauf sollte man beim digitalen Spielzeug achten? Immer mehr smarte – also intelligente – Spielzeuge gibt es zu kaufen und buhlen gerade vor Weihnachten um unsere Gunst. Da gibt es die Zahnbürste, die Spaß beim Zähneputzen verspricht. Es gibt sprechende Puppen und Teddybären, die Antworten auf Fragen der Kinder liefern können oder Schnuller, die per Sensor die Temperatur des Kindes messen und Auffälligkeiten direkt ans Handy der Eltern melden.

Digitale Kinderzimmer

Eltern erhoffen sich praktische Alltagshelfer, Sicherheit und natürlich auch Spiel- und Lernspaß für die Jüngsten. Kindern werden neue Spiel- und Interaktionsmöglichkeiten eröffnet und manchmal lästige Tätigkeiten spielerisch erleichtert. Teddy, Schnuller und Co kommen ja auch sehr harmlos daher. Da kann man doch eigentlich nichts falsch machen?

Leider ist das nicht ganz so einfach, und ein genauer Blick lohnt sich. Allen Smart Toys gemeinsam ist die integrierte Software, welche den Spielzeugen ermöglicht, auf ihre Nutzer:innen zu reagieren. Die digitalen Spielzeuge unterscheiden sich darin, ob sie Zugang zum Internet haben. Unvernetztes Spielzeug kann mittels Software und Kameras oder Mikrofon ohne Zugriff auf das Internet autark auf die Kinder reagieren. Vernetzte Smart Toys hingegen verbinden sich mit dem Internet und suchen so zum Beispiel nach Antworten auf die Fragen der Kinder.

Abhöranlage Cayla

In der Vernetzung liegt auch ein Risiko für einen Datenmissbrauch. Die Puppe Cayla wurde 2017 von der Bundesnetzagentur sogar als Abhöranlage eingestuft und verboten. Da der Besitz einer solchen Anlage strafbar ist, sollten Käufer:innen die Puppe entsorgen – idealerweise mit „Vernichtungsnachweis“. Die Puppe war mit Mikrofon und Lautsprecher ausgestattet und konnte über die Verbindung mit dem Internet die Fragen der Kinder beantworten. Aber sie kann eben auch das vom Kind Gesagte aufnehmen und übermitteln und funktioniert so als Gebrauchsgegenstand getarnte Sendeanlage.

Weiterhin ist in puncto Datenschutz zu beachten, welche Daten von wem wofür gesammelt und wo diese gespeichert werden. Leider ist dies häufig wenig transparent. Aus der Datensammlung und -speicherung ergeben sich mögliche Gefahren wie Datenklau. Vor allem aber werden häufig Informationen zum Nutzer:innenverhalten gesammelt, analysiert und dann für Werbezwecke genutzt. Nur ein Beispiel: Die Playbrush ist ein Aufsatz für die Zahnbürste, die sich mit Apps auf dem Handy verbinden lässt. Die Zahnbürste funktioniert dann wie eine Steuerung, mit der beim Zähneputzen beispielsweise Bilder ausgemalt oder Monster gejagt werden können. Auf den ersten Blick wird so eine leidliche Aktivität, die mitunter zu ständigen Auseinandersetzungen führt, zu einem spannenden Spielespaß. Aber hinter den Kulissen sammelt die App zahlreiche Daten und nutzt diese für weitere Angebote. Da man sich zu Beginn per Mail registrieren muss, bekommt man hierüber nun regelmäßig Informationen und auch Werbung: Die Eltern werden über das Putzverhalten der Kinder genauso informiert wie über Abo-Angebote für weiteren Spielespaß. Mit einem Abo schließt man inzwischen auch automatisch eine Zahnunfallversicherung für das Kind ab.

Eine weitere Sicherheitslücke besteht oftmals bei den Bluetooth-Verbindungen. Über Bluetooth werden Roboter, Puppen und Co mit dem Smartphone oder Tablet verbunden. Diese Verbindungen sind häufig ungesichert und ermöglichen in einem Umkreis von ein paar Metern und auch durch Wände hindurch, sich mit dem Spielzeug zu verbinden. Unbefugte könnten sich also vor dem Haus oder in der Nachbarwohnung aufhaltend mit dem Teddybären des Kindes verbinden und so Kontakt zu dem Kind aufnehmen.

Potentiale

Neben den Gefahren bieten Smart Toys natürlich auch Potentiale: Sie können auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes (z.B. Alter und Lernfortschritt) angepasst werden. Auch die Interaktion bietet neue, spannende Möglichkeiten des Spielens und Lernens und ist ein Vorteil im Vergleich zu rein konsumierenden, passiven Angeboten wie dem Fernsehen. Es gilt den Nutzen gut gegenüber den Risiken abzuwägen. Lohnenswert ist, sich vor dem Kauf ein paar Fragen zu stellen:

  • Spielspaß: Passt das Spielzeug zu meinem Kind? Welchen spielerischen Wert hat es? Ist es auf die Bedürfnisse meines Kindes anpassbar? Hält der Spielspaß über längere Zeit?
  • Datenschutz: Finde ich (transparente) Angaben, welche Daten zu welchem Zweck wo gesammelt werden? Wer hat Zugriff auf diese Daten? Ist eine Registrierung notwendig?
  • Sicherheit: Funktioniert das Spielzeug auch offline? Sind die Bluetooth-Verbindungen gesichert? Welche Einstellungen gibt es, um das Spielzeug altersangemessen und sicher einzustellen?

Checkt dazu auch den Flyer „Vernetztes Spielezug“ von klicksafe, der die wichtigsten Fragen vor einer Kaufentscheidung übersichtlich zusammenstellt.

Empfehlenswert ist auch ein Blick auf surfen-ohne-risiko.net. Hier finden sich einige bekannte digitale Spielzeuge, die von jugendschutz.net getestet wurden, mit einer Risikoeinschätzung.

Katja Altenburg

Mehr Infos:

Datenschutzrisiko im Kinderzimmer

Klicksafe: Vernetztes Spielzeug – Datenschutzrisiko im Kinderzimmer.

Faktenblatt - Smartes Spielzeug

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (2017): Faktenblatt - Smartes Spielzeug. BMJV

My Friend Cayla

Kühl, Eike (2017): My Friend Cayla – Vernichten Sie diese Puppe. ZEIT online v. 17.2.2017.

Fotohinweis: Michal Beitz | Pixabay

 

Chillwürfel. Mach mal Pause!

14. Dezember 2020

Zocken, Würfeln, Chillen – Pause!

Hör doch mal auf! Oder ganz banal, komm zum Essen! Rollende Teenageraugen sind die Folge. Pausen sind beim Gamen schwer einzuhalten und oft einfach nicht passend. Gerade wurde ein Super-Level erreicht oder das Spiel ist weit fortgeschritten. Wer jetzt pausiert, verliert. Klar könnte sich der Nachwuchs das besser einteilen, meinen die Eltern. 19:00 Uhr gibt’s ja immer Abendbrot. Pech, wer da um 18:45 Uhr noch eine neue Runde startet. Aufhören ist schwer, zumal wenn alle Reizebenen der Bedürfnisbefriedigung angedockt sind und die kognitive Kontrolle abhandengekommen ist, die bekanntermaßen im präfrontalen Kortex angesiedelt ist. Wesentliche Konditionierungsprozesse sind etwa mit 25 Jahren abgeschlossen oder verfestigt. Unsere Reizregulationen sind aber nicht nur im frühen Alter gut programmierbar. Entwickler:innen wissen, wie sie User:innen am Rechner, an der Konsole oder an den Smartphones halten. Pausen, Selbstkontrolle und Belohnungsaufschub gehören in der Regel nicht dazu. Sie wären aber wichtig.

Pause?

Corona fesselt viele Menschen an ihre heimischen Schreibtische. Videokonferenzen reihen sich zu diskursiven Endlosschleifen. Homeoffice dünnt das soziale Miteinander aus. Viele arbeiten am Rechner, ohne aktive Pausen zu machen. Das ruiniert auch die Körper. Manche Orthopäd:innen fragen Jugendliche, die bei einer Untersuchung mit steifem und geradem Rücken vor ihnen sitzen nach ihrer „wirklichen“ Haltung. Da kommt es schon vor, das Jugendliche dann zusammensacken und mit Rundrücken in der sogenannten „Zockerhaltung“ vor ihnen sitzen. Das war schon vor Corona so, nun passiert es häufiger. Und was sagen eigentlich die Augenärzt:innen? Schließlich gehört das pausenlose „Glotzen“ auch zur körperlichen Kraftanstrengung.

Pause?

Heute schon bewegt? Außer vom Bett zum Rechner via Bad und Küche? Immerhin. Ein Psychotherapeut einer Suchtklinik für Computerspielabhängige sagte mal: wenn ein Kind oder Jugendlicher im Zimmer eine Flasche zum Urinieren nutzt und nicht mehr aktiv auf die Toilette gehe, sei der „Zug abgefahren“. So lange aber noch Freund:innen gesehen, Schule besucht, Freizeitsport getrieben, Nahrung zugeführt wird oder familiäre Regeln eingehalten werden, ist es mit dem Gamer:innen-Nachwuchs noch okay. Pubertät ist die Phase der Exzesse, eine Testphase. Exzessives Gamen passt dazu. „Ich geh suchten!“ – ist oft zu hören. Es wird auch wieder enden. Handeln ist angesagt, wenn diese Phase nicht aufhört, nichts mehr rundläuft.

Pause?

Wie bei vielen Dingen im Leben ist es auch in der Erziehung wichtig, eine Basis zu finden. Vertrauen. Eine gute Beziehung aufgebaut zu haben, hilft in der durchaus anstrengenden pubertären Phase, zu der auch exzessives Gamen gehören kann. Reden. Ansprechbar bleiben. Auch Grenzen setzen. Medien verteufeln? Nein. Aber ein Off-Tag, die digitale Entgiftung (digital detox) unterstützt das Erlernen eines gesunden Umganges mit Gaming. Den Router ganz offline ziehen muss nicht sein. Manchmal helfen schon kleine Angebote. Wir haben eins: den Chillwürfel.

Pause!

Das Konzept ist simpel, aber wirksam. Erdacht wurde es für Schüler:innen, die sich zu schnell und damit unachtsam durch das Medienkompetenzspiel „Junait“ gespielt haben und mal eine achtsame Pause einlegen sollten. Innehalten war angesagt und der Chillwürfel war eine grandiose analoge Lösung. Im ersten Corona-Lockdown wurde das Modell weiterentwickelt, als Pausen für alle wichtiger wurden. Ganze Schulklassen konnten wir nur noch in Videokonferenzen treffen. Da brauchten wir gut platzierte, achtsame Pausen.  Probiert es aus. Es funktioniert.

Hier findet ihr die Bastelanleitung. Ausdrucken, nachbasteln und vielleicht chilliger durchs Leben gehen. Habt eine gute Zeit und chillt mal!

Sabine Müller-Bunzel und Uwe Breitenborn

 

Idee: Christiane Schmidt und Sabine Müller-Bunzel (Medienkoffer)
Grafik: Nina Tschirner
Video Bastelanleitung: Elsa und Serafin Schwarz
Sprecher: Johann Albert

Mehr Infos:

Bastelbogen zum Selbermachen

PDF-Datei runterladen, ausdrucken, ausschneiden, falten und zusammenkleben.

Bastelanleitung Chillwürfel

Video-Bastelanleitung auf youtube

Fotohinweis: MWP/Brockenbach

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