• Über uns
    • Leitbild
    • Stellenangebote
    • Team
    • Dozent:innen
    • Spenden
    • Portfolio
  • Eltern
    • Artikel
    • Medienpädagogische Angebote
    • Veranstaltungen
    • weiterführende Informationen
  • Fachkräfte
    • Artikel
    • Medienpädagogische Angebote
    • Veranstaltungen
    • Anfrage
  • Angebote
    • Medienpädagogische Angebote
    • Räume
    • Technik
  • Netzwerk
    • Gremien und Fachverbände
    • Kooperationspartner:innen
  • Projekte
    • Ferienpass Potsdam
    • Kinderstadtplan Potsdam
    • Young Sounds
    • digidu – Starthilfe digitales Lernen
    • Digital Talents
    • Projektarchiv
  • Kontakt
    • Newsletter-Archiv
HomeTag "Newsletter#4"

Chillwürfel. Mach mal Pause!

14. Dezember 2020

Zocken, Würfeln, Chillen – Pause!

Hör doch mal auf! Oder ganz banal, komm zum Essen! Rollende Teenageraugen sind die Folge. Pausen sind beim Gamen schwer einzuhalten und oft einfach nicht passend. Gerade wurde ein Super-Level erreicht oder das Spiel ist weit fortgeschritten. Wer jetzt pausiert, verliert. Klar könnte sich der Nachwuchs das besser einteilen, meinen die Eltern. 19:00 Uhr gibt’s ja immer Abendbrot. Pech, wer da um 18:45 Uhr noch eine neue Runde startet. Aufhören ist schwer, zumal wenn alle Reizebenen der Bedürfnisbefriedigung angedockt sind und die kognitive Kontrolle abhandengekommen ist, die bekanntermaßen im präfrontalen Kortex angesiedelt ist. Wesentliche Konditionierungsprozesse sind etwa mit 25 Jahren abgeschlossen oder verfestigt. Unsere Reizregulationen sind aber nicht nur im frühen Alter gut programmierbar. Entwickler:innen wissen, wie sie User:innen am Rechner, an der Konsole oder an den Smartphones halten. Pausen, Selbstkontrolle und Belohnungsaufschub gehören in der Regel nicht dazu. Sie wären aber wichtig.

Pause?

Corona fesselt viele Menschen an ihre heimischen Schreibtische. Videokonferenzen reihen sich zu diskursiven Endlosschleifen. Homeoffice dünnt das soziale Miteinander aus. Viele arbeiten am Rechner, ohne aktive Pausen zu machen. Das ruiniert auch die Körper. Manche Orthopäd:innen fragen Jugendliche, die bei einer Untersuchung mit steifem und geradem Rücken vor ihnen sitzen nach ihrer „wirklichen“ Haltung. Da kommt es schon vor, das Jugendliche dann zusammensacken und mit Rundrücken in der sogenannten „Zockerhaltung“ vor ihnen sitzen. Das war schon vor Corona so, nun passiert es häufiger. Und was sagen eigentlich die Augenärzt:innen? Schließlich gehört das pausenlose „Glotzen“ auch zur körperlichen Kraftanstrengung.

Pause?

Heute schon bewegt? Außer vom Bett zum Rechner via Bad und Küche? Immerhin. Ein Psychotherapeut einer Suchtklinik für Computerspielabhängige sagte mal: wenn ein Kind oder Jugendlicher im Zimmer eine Flasche zum Urinieren nutzt und nicht mehr aktiv auf die Toilette gehe, sei der „Zug abgefahren“. So lange aber noch Freund:innen gesehen, Schule besucht, Freizeitsport getrieben, Nahrung zugeführt wird oder familiäre Regeln eingehalten werden, ist es mit dem Gamer:innen-Nachwuchs noch okay. Pubertät ist die Phase der Exzesse, eine Testphase. Exzessives Gamen passt dazu. „Ich geh suchten!“ – ist oft zu hören. Es wird auch wieder enden. Handeln ist angesagt, wenn diese Phase nicht aufhört, nichts mehr rundläuft.

Pause?

Wie bei vielen Dingen im Leben ist es auch in der Erziehung wichtig, eine Basis zu finden. Vertrauen. Eine gute Beziehung aufgebaut zu haben, hilft in der durchaus anstrengenden pubertären Phase, zu der auch exzessives Gamen gehören kann. Reden. Ansprechbar bleiben. Auch Grenzen setzen. Medien verteufeln? Nein. Aber ein Off-Tag, die digitale Entgiftung (digital detox) unterstützt das Erlernen eines gesunden Umganges mit Gaming. Den Router ganz offline ziehen muss nicht sein. Manchmal helfen schon kleine Angebote. Wir haben eins: den Chillwürfel.

Pause!

Das Konzept ist simpel, aber wirksam. Erdacht wurde es für Schüler:innen, die sich zu schnell und damit unachtsam durch das Medienkompetenzspiel „Junait“ gespielt haben und mal eine achtsame Pause einlegen sollten. Innehalten war angesagt und der Chillwürfel war eine grandiose analoge Lösung. Im ersten Corona-Lockdown wurde das Modell weiterentwickelt, als Pausen für alle wichtiger wurden. Ganze Schulklassen konnten wir nur noch in Videokonferenzen treffen. Da brauchten wir gut platzierte, achtsame Pausen.  Probiert es aus. Es funktioniert.

Hier findet ihr die Bastelanleitung. Ausdrucken, nachbasteln und vielleicht chilliger durchs Leben gehen. Habt eine gute Zeit und chillt mal!

Sabine Müller-Bunzel und Uwe Breitenborn

 

Idee: Christiane Schmidt und Sabine Müller-Bunzel (Medienkoffer)
Grafik: Nina Tschirner
Video Bastelanleitung: Elsa und Serafin Schwarz
Sprecher: Johann Albert

Mehr Infos:

Bastelbogen zum Selbermachen

PDF-Datei runterladen, ausdrucken, ausschneiden, falten und zusammenkleben.

Bastelanleitung Chillwürfel

Video-Bastelanleitung auf youtube

Fotohinweis: MWP/Brockenbach

Barrierefreies Gaming – Spielen mit einer Behinderung

14. Dezember 2020

In Deutschland gibt es jede Menge Richtlinien, die Barrierefreiheit in den verschiedensten Bereichen des Lebens regeln. So wird unter anderem vorgeschrieben, wie neu gebaute Gebäude gestaltet werden müssen, wie hoch ein Bordstein sein darf oder wie barrierefrei ein Film sein muss, bevor er veröffentlicht wird. Schaut man sich in diesem Zusammenhang den Videospielbereich in Deutschland an, muss man feststellen, dass es so gut wie keine gesetzlichen Regelungen gibt, wie barrierefrei ein Videospiel sein muss. Wieso eigentlich?
Im Jahr 1999 führten die Psychologen Daniel Simons und Christopher Chabris ein Experiment durch, bei dem Versuchspersonen ein Basketballspiel verfolgen und hinterher angeben sollten, wie viele Ballwechsel es insgesamt gab. Das Besondere daran war, dass mitten im Spiel eine Frau mit einem riesigen Regenschirm ins Bild spazierte. Sie spannte den Regenschirm auf, schloss ihn wieder und verschwand. In einem zweiten Experiment trug die Frau ein Gorilla-Kostüm, mit dem sie über das Feld lief. Sie blieb stehen, um sich auf die Brust zu trommeln und verschwand wieder. Über die Hälfte der Probanden bemerkte weder die Frau mit dem Regenschirm noch den Gorilla. Dieses Phänomen wird als Unaufmerksamkeitsblindheit bezeichnet. Unser Gehirn hat viel zu tun und bringt Geschehnissen erst dann Aufmerksamkeit entgegen, wenn es uns persönlich wichtig wird. Ähnliches gilt für das Spielen mit einer Behinderung. Wenn ein neues Spiel erscheint, geht es den meisten Kritikern wie Fans um Fragen der Auflösung, Bildrate oder um den Preis – die offensichtlichen Dinge eben. Nur die wenigsten interessiert es, ob das Spiel korrekt und gut lesbar untertitelt ist, oder ob man die Tastatur- und Controller-Belegung ändern kann. Das mag irgendwie verständlich sein, denn für einen Großteil der Videospieler ist das irrelevant. Wer zum Beispiel beschwerdefrei sehen kann, macht sich keine Gedanken darüber, ob eine halb transparente Minimap am Bildschirmrand gut erkennbar ist oder nicht. Wir achten nicht auf den Gorilla, sondern auf den Basketball.

Schauen wir der Wahrheit ins Auge

Barrierefreiheit im Videospielbereich ist offensichtlich nicht rentabel und damit nicht im Fokus. Vom rein ökonomischen Standpunkt aus sind Anpassungen, die zu einem barrierefreien Spiel führen, zusätzliche Kosten für die Entwickler, die aufgrund der verhältnismäßig kleinen Zielgruppe letztlich keinen Gewinn bringt. Es ist wie mit den Hilfsmitteln, die ein Mensch mit Behinderung benötigt, um seinen Alltag zu gestalten. Sie sind teuer, weil sie individuell sind und nicht für die Masse hergestellt werden können. So ist es auch im Gaming Bereich. Die meisten können nicht vorstellen, dass ein Controller für Menschen mit Behinderung oft sehr individuell sein muss, denn die Behinderung ist es auch.

Udo Sist (Normalo TV)

Weiterführende Links:

Entwickler sollten Gamer mit Handicap stärker einbeziehen. Interview mit Dennis Winkens.

Mainz, Marco (2020): Entwickler sollten Gamer mit Handicap stärker einbeziehen. Interview mit Dennis Winkens. In: RP Online v. 28.9.2020.

Webseite Gaming ohne Grenzen

Der unsichtbare Gorilla

Wondrak Manfred (2015): Invisible Gorilla. Wie uns Konzentration blind für Wesentliches macht.

The Problem with Inattentional Blindness

Simons, Daniel (2012): But Did You See the Gorilla? The Problem with Inattentional Blindness. The most effective cloaking device is the human mind.

Fotohinweis: Fotoskizze Brockenbach

  • 1
  • 2
  • 3



  • Kontakt / Öffnungszeiten
  • RSS Feed
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung

Themen

Computerspiele Eltern Fachkräfte gaming Jugendarbeit Jugendhilfe jugendliche kinder medien Medienbildung Medienerziehung Medienkompetenz Mediennutzung medienpädagogik Medienwerkstatt Potsdam Newsletter#3 Newsletter#4 Potsdam Schule Sharenting

Weitere Projekte

  • Ferienpass Potsdam
  • Kinderstadtplan Potsdam
  • digital talents
  • Young Sounds


Die Medienwerkstatt Potsdam ist eine Einrichtung des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit e.V.. Sie wird gefördert durch die Landeshauptstadt Potsdam.
FJS
  • Follow: