Die Kürzungspläne im Bereich der Jugendarbeit und Jugendhilfe sorgen für Aufsehen und Besorgnis. Auf der Kürzungsliste, die derzeit in der Stadt kursiert, finden sich etablierte und ausgezeichnete Projekte wie das Kinder- und Jugendportal Hastnplan.de, der Ferienpass und der Kinderstadtplan. Unser preisgekröntes Schulprojekt „digidu. Starthilfe digitales Lernen“ ist ebenfalls gefährdet, taucht aber auf der Liste gar nicht erst auf.
Was diese Auflistung verdeutlicht, ist ein akutes Problem: Potsdam droht seine Vorreiterrolle als kinderfreundliche Kommune zu verspielen. Für Potsdamer Kinder und Eltern steht damit viel auf dem Spiel. Diese Angebote sind nicht bloß „nice-to-have“, sondern elementare Bestandteile einer modernen, lebensweltorientierten Jugendarbeit. Sie bieten Kindern und Jugendlichen Orientierung in den Bereichen Freizeit, Sport, Bildung, Kultur und digitale Kompetenzen. Ohne sie droht ein Verlust an Chancengleichheit, gesellschaftlicher Teilhabe und Perspektiven. Die Kürzungen gefährden nicht nur die Projekte selbst, sondern auch das Vertrauen in eine Stadtpolitik, die Kinderfreundlichkeit bisher großschrieb.
Die potenziellen Einschnitte haben weitreichende Folgen: Engagierte Fachkräfte, die jahrelang mit Herzblut und Expertise gearbeitet haben, können ihren Job verlieren. Ehrenamtliche, die Projekte tragen, werden ausgebremst. Auch die Infrastruktur leidet: Internetplattformen können nicht betrieben werden, Broschüren wie der Ferienpass und Angebote wie die Stadt der Kinder, die generationenübergreifend positiv wirken, stehen vor dem Aus, weil die Förderung nicht ab Jahresbeginn 2025 bewilligt wird, sondern erst mit beschlossenem Haushalt. Dabei sind diese Projekte nicht nur beliebt, sondern unverzichtbar. Sie fördern soziale Integration, Kreativität und digitale Bildung – Bereiche, die gerade in Zeiten von Klimawandel, gesellschaftlicher Polarisierung und digitalen Herausforderungen enorm wichtig sind.
Es reicht nicht, den Kahlschlag oder Kürzungen zu beklagen. Wir fordern die Entscheider, die Stadtverordnetenversammlung (SVV) und die Verwaltung auf, die Finanzierung mindestens auf dem Niveau von 2024 fortzusetzen. Doch es geht um mehr als Geld:
1) Dialog statt Mauern: Die Stadtverwaltung muss den Austausch mit den Trägern suchen, um gemeinsam kreative Lösungen für die abbruchlose Finanzierung ab 1.1.2025 zu finden.
2) Kinderfreundlichkeit als Priorität: Jugend- und Bildungsarbeit muss langfristig als Kernstück der Stadtentwicklung anerkannt und entsprechend im Haushalt verankert werden.
3) Spenden- und Patenschaftsmodelle: Um kurzfristige Finanzierungslücken zu schließen, sollten Spendenkampagnen oder Patenschaftsmodelle geprüft werden. Viele Potsdamer Unternehmen wären sicher bereit, die Kinderfreundlichkeit der Stadt zu fördern.
Die Kürzungspläne in der Jugendhilfe stehen nicht nur für finanzielle Engpässe, sondern für eine bedenkliche Prioritätensetzung. Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft – ihre Förderung darf keine Verhandlungsmasse im Haushaltsstreit sein. Lassen wir nicht zu, dass die kinderfreundliche Vision Potsdams den Sparzwängen geopfert wird. Gemeinsam können wir Lösungen finden, die Kinder und Eltern stärken, anstatt sie im Stich zu lassen. Unsere Forderung lautet daher ganz deutlich: Keine Kürzung bei den Kurzen.
Seit über 40 Jahren bietet der Ferienpass Potsdam Kindern von 6 bis 12 Jahren unvergessliche Ferien, vor allem für jene, die nicht verreisen können. Mit 22 Gutscheinen und kostenfreien Aktivitäten baut er finanzielle Hürden ab – eine echte Chance für Familien mit geringem Einkommen. Das Netzwerk von 151 Veranstaltern sorgt für Vielfalt und bringt die ganze Stadt in Bewegung. Ohne Förderung 2025 steht dieses unverzichtbare Angebot vor dem Aus. Jetzt handeln, bevor der Ferienpass Geschichte wird! Mehr erfahren
Schnell, aktuell, unverzichtbar: „Hast’n Plan“ ist die erste Adresse für Freizeit, Beratung und spannende Events für Potsdamer Kinder und Jugendliche. Über 1100 Instagram-Follower zeigen, wie gut das Angebot ankommt. Doch ohne Förderung ab 2025 droht das Aus – und Potsdam verliert nicht nur eine digitale Perle, sondern auch Gütesiegel wie „Frag Finn“. Digitale Teilhabe darf kein Luxus sein! Mehr erfahren
Seit 24 Jahren ist der Kinderstadtplan Potsdam der Kompass für kleine Abenteurer. Rund 20.000 Kinder und Familien nutzen die Karten pro Auflage, um über 650 spannende Orte zu entdecken. Doch ohne neue Auflage droht das Aus. Veraltete Infos schmälern den Wert und verhindern, dass Kinder ihre Stadt sicher erkunden können. Wir sind für gute Orientierung! Mehr erfahren
Mit den „Digidus“ lernen Potsdamer Schüler von Schülern: Medienscouts bringen ihre Klassen sicher durchs digitale Zeitalter. Seit 2020 hat das Projekt über 800 Schüler, Eltern und Lehrer erreicht – und wurde mit dem „Medienkompetenz stärkt Brandenburg“-Preis ausgezeichnet. Digitale Bildung braucht Nachhaltigkeit! Mehr erfahren