[vc_row][vc_column][vc_column_text]Derzeit ist es schon wieder nicht so einfach, Feste zu feiern, wie sie fallen. Unser Jubiläum „Von Hi8 bis Hashtag. 30 Jahre Medienwerkstatt Potsdam“ wollten wir uns aber vom Corona-Schlamassel nicht nehmen lassen. Am 23. November 2021 war es so weit. Mit einer kleinen Gäste-Schar, einem 2G-Plus-Hygienekonzept und einem Livestream wurde im Potsdam Museum gefeiert. Um es vorwegzunehmen – es war ein sehr schöner Abend. Drei kreative Jahrzehnte Von Hi8 bis Hashtag – das ist eine gute Klammer, um die letzten drei Jahrzehnte unserer Arbeit in Potsdam und im Land Brandenburg zu beschreiben. Wurden 1993 noch verstärkt Videoprojekte mit BetaCamSP/Hi8-Pro 3CCD umgesetzt, sind heute zahlreiche digitale und vernetzte Verfahren am Start. Die Medienpädagogik der Neunziger war in der Medienwerkstatt geprägt von der Begleitung von Schülerzeitungsredaktionen, der Ausleihe oder der Vorführung von Filmen für die ganze Familie und dem Angebot zur Nutzung eines s/w-Fotolabors. Absolute Highlights der 2000er Jahre waren die Ferienangebote „Dreh Dein Ding“ und die „Trickfilmwoche“. 2009 war das Thalia Kino Potsdam komplett in Kinderhand, denn das 2. Brandenburger JIM-Filmfestival fand erstmalig in Potsdam statt und wir organisierten es. Zwei unserer Produktionen wurden sogar prämiert: 1. Preis in der Kategorie „Spielfilm bis 14 Jahre“: „Kuck mal, wer da zappt“, der als Ferienproduktion entstand. 2011 war das Jahr des Films in Potsdam und das Projekt „Freitagsfilme“ unser Beitrag dafür. Gemeinsam mit elf Schulen legten wir los. Mit Projekten und Workshops wie „Das Netz bin ich“, „Like“, „digital talents“, „Fokus Medien“, reflect“ und „youngsounds“ sind wir seit den 2000er Jahren mobil für Schüler:innen und Eltern im Einsatz. Mobil und vernetzt arbeiten, das ist unser Credo bis heute. Wir haben einiges bewegt. Nicht nur in Potsdam. 2013 wurde unser „multimediamobil m3“ mit dem Dieter-Baacke-Preis für Projekte von und mit Kindern ausgezeichnet. Und ab 2017 zogen mit unserem Projekt „say something“ weiter übers Land und unterstützten Jugendliche in Brandenburg, ihre Medienthemen zu gestalten. All dies war auch Teil unseres Online-Gesprächsformats “Pixeltalk”. Im Potsdam Museum fand es nun live statt, gestreamt für eine breitere Öffentlichkeit. Drei Videoeinspieler, zusammengestellt von Antje Stein, ließen die verschiedenen Phasen der Medienwerkstatt auf eine sehr berührende Weise Revue passieren.[/vc_column_text][vc_column_text]Pixeltalk – Grüße und drei Runden Zunächst gab’s vor Ort Grußworte von Noosha Aubel (Beigeordnete der Stadt Potsdam für Bildung, Kultur, Jugend und Sport) und Thomas Schmidt (geschäftsführender Vorstand Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V.) sowie per Videoeinspiel von Britta Ernst (Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg). Die Ministerin besuchte uns zwei Wochen zuvor am 11. November in der Medienwerkstatt. Wie Noosha Aubel betonte auch sie, dass die Medienwerkstatt ein wichtiger Partner im Bereich Medienbildung für Potsdam und das Land Brandenburg ist. Für uns eine wichtige Anerkennung. Grußworte erreichten uns per Video auch aus Hamburg und Wien (Andreas Hedrich und Anu Poeyskoe). Dann übernahm die Journalistin und Mitarbeiterin der Medienwerkstatt Annette Weiß die Moderation der Gesprächsrunden. Alles analog? Fotolabor, Videothek und Filmarbeit Los ging’s mit dem Gründer der Medienwerkstatt Jens-Uwe Heinrich, der nochmal aufzeigte, unter welchen prekären Bedingungen die Arbeit begann und wie sich die Medienwerkstatt emanzipierte. Der Regisseur und ehemalige Mitarbeiter Michael Kann, der über viele Jahre das Projekt „Dreh Dein Ding“ mit Kindern und Jugendlichen realisierte, betonte die Zugewandtheit und Kreativität dieser medienpädagogischen Arbeit. Filmbegeisterte Kinder und Jugendliche checkten hier aus, wie es ist, die Kamera zu führen, Figuren aus Papier und Knete zum Leben zu erwecken oder selbst als Darsteller:in im Mittelpunkt zu stehen. „Fünf vor Zwölf“, „Kippenleid“, „Glubsch“ – so hießen unsere Blockbuster. Es ging also nicht nur um Bedienkompetenz, sondern um die medienpädagogische Frage, wem will ich was warum erzählen. Oder anders formuliert: Projekte auf Augenhöhe mit Kindern organisieren. Und so manche „Zündschnüre“ eines Filmtalents wurde in der Medienwerkstatt gelegt. Ein Credo der Arbeit von Michael Kann lautete, nie ein (Film)Projekt mit Kindern „in den Sand setzen“, sondern ihnen stets ein Erfolgserlebnis ermöglichen. So gab es auch immer Premieren, bei denen sich die jungen kreativen Potsdamer ihren Applaus abholen konnten, der ihnen woanders versagt blieb. Ganz wichtig – Resonanz. Alles digital? Digitalisierung, Multiplikatoren und Netzwerke Erinnern, aber auch reflektieren, wie sich Verhältnisse und Bedingungen medialen Arbeitens mit Kindern und Jugendlichen ändern – das war das Thema des Gesprächs mit der Leiterin der Medienwerkstatt Ute Parthum. Annette Weiß fragte nach, wie sich die Situation heute darstellt, welche Schwerpunkte derzeit im Fokus sind. So gab es eine Verlagerung der Arbeitsschwerpunkte hin zu mehr Präventionsarbeit und Kooperation mit Schulen, die kreativen Filmprojekte traten etwas in den Hintergrund. Aber, Medienpädagogik ist „en vougue“, sie differenziert sich immer mehr aus. Keiner kann allein alles schaffen, sondern es geht um Netzwerke, um gemeinsam Projekte und Medienbildung für alle zu stemmen. Alles transformiert? Digitale Transformation und Bildung. Utopie oder Dystopie? Dieses Thema ist der Medienwerkstatt als Einrichtung im fjs e.V. stets wichtig. Gute Gelegenheit also, mit dem geschäftsführenden Vorstand des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit e.V. Thomas Schmidt sowie einer Potsdamer Schülerin – Nuria Gaspar – darüber zu sprechen. Es wurde ein sehr erfrischendes Gespräch. Thomas Schmidt, der auch Helliwood media & education leitet, betonte, dass sich die Perspektiven auf Lern- und Bildungsprozesse ändern müssen. Es gehe weniger um Wahrscheinlichkeiten, sondern um Möglichkeiten. Zudem seien die neuen Technologien auch mit vielen Chancen verbunden. Algorithmen sind ja per se nichts Schlechtes, aber es komme darauf an, dass nicht ein „fremder“ Algorithmus mein Leben beeinflusst, sondern eigene Algorithmen dies tun sollten. Der studierte Mathematiker plädierte für eine Stärkung der analytischen Fähigkeiten und normativ-ethischer Überlegungen. Und: „Bildung ist immer Herzensbildung.“ Nuria Gaspar bestätigte diese Sichtweise. Auf die Frage, ob sich denn der Zuschnitt ihres Berufswunsches – nämlich Anwältin zu werden – durch die Algorithmen und KI ändern werde, betonte sie, dass der menschliche Faktor immer wichtig bleiben werde, da wir viel sensibler Kontexte erfassen können. Aber Veränderungen sind nicht ausgeschlossen. Sie hofft daher auch, dass Schule zukünftig viel mehr auf das Leben vorbereitet, dass man Dinge lernt, die man braucht. Und Thomas Schmidt ergänzte, dass sinnarme Taktungen beim Lernen fallen müssen. Insofern gibt es nicht nur im Bereich Medienbildung viel zu tun. Zauberei und DJ Galaxaura Die Veranstaltung war auch ein Dankeschön an Ute Parthum, die die Medienwerkstatt nun bereits seit 25 Jahren sicher auf Kurs hält. An Danksagungen mangelte es nicht. Und wie immer hat sie auch das Team im Blick und bedankte sich mit einer tollen Geste bei ihren Kolleg:innen. Corona schränkte uns zwar ein, aber dank eines straffen Hygienekonzepts war doch ein wenig Feierlaune möglich. So konnten beim abschließenden Get Together die Gäste einige verblüffende Tricks mit Zauberer Felix Wohlfarth erleben, der als Jugendlicher übrigens auch in der Medienwerkstatt aktiv war. Und DJ Galaxaura kreierte einen Lounge-Sound, der den vielen anschließenden Gesprächen ein cooles Ambiente bot. Kurzum, ein schönes Event, ein rührender Blick zurück und ein frischer nach vorn. Der Pixeltalk ist auf dem YouTube-Kanal der Medienwerkstatt verfügbar. Es lohnt sich, nochmal reinzuschauen. https://www.youtube.com/channel/UCBGPekPOoOF0WaIxapBK-Dg Uwe Breitenborn für die Medienwerkstatt Potsdam Zum Weiterlesen Sabine Gottschalk: Medienwerkstatt Potsdam: 30 Jahre Medienbildung für Kinder und Jugendliche. In: Blickpunkt vom 26.11.2021. https://www.blickpunkt-brandenburg.de/nachrichten/artikel/30-jahre-medienbildung-fuer-kinder-und-jugendliche Foto Startbild: Nowak/Medienwerkstatt Fotos Bildergalerie: Parthum/Nowak/Breitenborn/Medienwerkstatt[/vc_column_text][vc_gallery type="image_grid" images="11450,11433,11449,11460,11448,11434,11429,11446,11447,11438,11437,11443,11445,11444,11442,11436,11439,11441,11432,11431,11430,11440,11417"][/vc_column][/vc_row]
Alle reden über „Squid Game“, wir auch. Der Umgang mit der Serie ist im Oktober ein großes medienpädagogisches und jugendschutzrelevantes Thema geworden. Die Produktion ist mittlerweile die erfolgreichste Netflix-Serie und hat damit „Bridgerton“ den Rang abgelaufen. Der schrille Neunteiler ist ab 16 Jahren freigegeben und bietet neben lakonischer Brutalität ein Panorama vieler anschlussfähiger Themen, die […]