[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der neue Kinderstadtplan ist da! Schon 20 Jahre hat er auf dem Buckel, aber das sieht man ihm nicht an. Nun erscheint er zum fünften Mal in einer komplett überarbeiteten Auflage: wieder mit redaktioneller Begleitung durch Kinder und den Illustrationen des Potsdamer Künstlers Jörg Hafemeister. Mitte Dezember hat die Medienwerkstatt ihn vorgestellt und mit einem spektakulären Radcorso an 30 Horte und Kinderclubs in Potsdam verteilt.
„Da kommt die Weihnachtsgang!“ ruft ein Junge, als er die sieben Leute auf Fahrrädern sieht, die sich extra als leuchtende Weihnachtsboten und Engel verkleidet haben. Es sind Mitarbeiterinnen der Medienwerkstatt Potsdam sowie des Kinder- und Jugendbüros im Stadtjugendring Potsdam e.V., dem Kooperationspartner. Per Fahrradflotte fahren sie quer durch Potsdam direkt zu den Horten und Kinderclubs – Corona zwingt zu außergewöhnlichen Aktionen an der frischen Luft.
Klimaneutral gedruckt, umweltfreundlich verteilt
Früh am Morgen um 8.00 Uhr holt das Team der Medienwerkstatt Potsdam in Kooperation mit zwei Radlerinnen der „Flotte Potsdam“ die Kinderstadtpläne aus der Druckerei Gieselmann in Nuthetal, direkt hinter der Stadtgrenze. In Kartons verpackt, werden die druckfrischen Pläne in Lastenanhängern verstaut, die der kostenfreie Fahrradverleih „Flotte Potsdam“ zur Verfügung stellt.
Erste Station: die Touristeninformation am Alten Markt. Zweite Station: das Potsdamer Rathaus, hier werden 2.000 Stadtpläne für den Bürgerservice bereitgestellt. Zudem wird der neue Kinderstadtplan der Presse vorgestellt, schließlich wird er von der Landeshauptstadt Potsdam gefördert. Oberbürgermeister Mike Schubert lässt es sich nicht nehmen und begrüßt persönlich unser Team vorm Rathaus.
Oberbürgermeister: Stadtplan als Vorzeigeprojekt von Potsdam
Es sei nicht das erste Mal, dass er den Kinderstadtplan entgegennehmen darf, sagt das Stadtoberhaupt sichtlich vergnügt, er kenne ihn schon aus seinen Zeiten als Sozialbeigeordneter.
„Als Vater von zwei Kindern weiß ich, wie beliebt der Stadtplan sowohl analog, wie wir ihn hier sehen, als auch digital ist. Er wird immer schöner, er ist noch noch lesbarer und übersichtlicher geworden und hat dabei seinen alten Charme behalten. Der Plan ist eines der Vorzeigeprojekte, denn nicht nur die Profis haben ihn mitgestaltet, sondern auch die Kinder – von daher ist er was ganz Besonderes. Wir brauchen ihn dringend. Ich ahne, dass er wieder zügig vergriffen sein wird, wie sein Vorgänger.“
Entwickelt und konzipiert wurde der Stadtplan in der Medienwerkstatt Potsdam, gemeinsam mit vielen Partnern. Mit dabei auch Kinder. So unterstützen uns Kinder aus dem Hort „Rasselbande“ und dem Hort "Bornstedter Feld". Die Illustrationen kommen wie bei den vorherigen Auflagen aus der Feder des Künstlers Jörg Hafemeister. Bereits seit April dieses Jahres schmücken seine Zeichnungen auch die neu gestaltete Onlineversion des Kinderstadtplans mit 400 Orten.
Bewährte Inhalte und ein neuer Fokus
Ute Parthum, die Geschäftsführerin der Medienwerkstatt, erklärt: „20 Jahre Kinderstadtplan sind ein Grund zum Feiern, denn er ist ein großes Zeichen für die Kinderfreundlichkeit in der Stadt. Die Potsdamer Kinder, die den ersten gedruckten Plan damals in den Händen hielten, sind heute selbst Eltern, so schließt sich der Kreis. Wieder gibt es viel zu entdecken: 74 Spielplätze, 45 Sportplätze, Badestellen, Skateparks, Ausflugsziele, Musikschulen, aber auch öffentliche Toiletten und Hotspots von Freifunk Potsdam. Neu hinzugekommen ist der Fokus auf Landschaft und Natur, so dass Kinder nebenbei zum Beispiel erfahren, wie hoch der Reiherberg ist.“
Gefördert wurde der gedruckte Kinderstadtplan von der Stadt Potsdam. Der Verkehrsbetrieb Potsdam hat noch Geld zugeschossen, so dass sich die Auflage letztlich auf 30.000 Stück verdoppelte. Dafür nochmal herzlichen Dank.
Tour de Potsdam: per Pedalpower zu Horten und Kinderclubs
Am Nachmittag wird kräftig in die Pedale getreten: die Kolleg:innen vom Kinder- und Jugendbüro hatten tags zuvor schon den Potsdamer Norden mit neuen Plänen versorgt und steuern nun Kindereinrichtungen in Babelsberg an, die Medienwerkstatt Potsdam übernimmt die Gebiete Waldstadt 1 und 2 bis zum Schlaatz. Mit viel Glitzer und Lichterketten, Heiligenscheinen, Weihnachtsmützen und falschen Bärten bringen sie die Kinder in der Tat zum Strahlen wie sonst wohl nur der Weihnachtsmann. Insgesamt 30 Einrichtungen werden so beliefert, unter anderem: Haus der Begegnung, Kita und Hort Zauberwald, Kita Spatzenhaus, Kinderclub Otto Nagel, Hort Rasselbande.
Das Bild ist oft ähnlich: spielende Kinder sind neugierig und wollen unbedingt einen Kinderstadtplan haben. Sie suchen gleich, wo ihre Schule oder der Hort sind. Das erste Feedback zeigt: der Stadtplan ist wirklich sehr begehrt! Besonders erwartungsvoll sind die Kinder vom Hort Rasselbande, denn sie haben den Plan mit entwickelt – und scheinen beim ersten Blick darüber zufrieden zu sein. Am Kinderclub im Schlaatz gibt es trotz Nieselregen ein Weihnachtslied: Bei der „Weihnachtsbäckerei“ krakelen alle mit, dann sind die Lastenräder leer und die Stadtpläne verteilt.
An folgenden Stellen ist er erhältlich, und das kostenfrei:
Wir haben 2021 zum ersten Mal unser „Medienpädagogisches Einrichtungscoaching“ umgesetzt. Einige Zeit schon suchten wir nach Möglichkeiten, zusätzlich zu den kurzzeitigen Fortbildungen und Workshops eine intensivere und längerfristige Begleitung anzubieten. Wir wollten Einrichtungen nachhaltiger dabei unterstützen, medienpädagogisches Handeln umzusetzen. Nach einiger Entwicklungszeit entstand so die Idee des Einrichtungscoachings, welches neben inhaltlichen Inputs und dem Reflektieren […]
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Derzeit ist es schon wieder nicht so einfach, Feste zu feiern, wie sie fallen. Unser Jubiläum „Von Hi8 bis Hashtag. 30 Jahre Medienwerkstatt Potsdam“ wollten wir uns aber vom Corona-Schlamassel nicht nehmen lassen. Am 23. November 2021 war es so weit. Mit einer kleinen Gäste-Schar, einem 2G-Plus-Hygienekonzept und einem Livestream wurde im Potsdam Museum gefeiert. Um es vorwegzunehmen – es war ein sehr schöner Abend. Drei kreative Jahrzehnte Von Hi8 bis Hashtag – das ist eine gute Klammer, um die letzten drei Jahrzehnte unserer Arbeit in Potsdam und im Land Brandenburg zu beschreiben. Wurden 1993 noch verstärkt Videoprojekte mit BetaCamSP/Hi8-Pro 3CCD umgesetzt, sind heute zahlreiche digitale und vernetzte Verfahren am Start. Die Medienpädagogik der Neunziger war in der Medienwerkstatt geprägt von der Begleitung von Schülerzeitungsredaktionen, der Ausleihe oder der Vorführung von Filmen für die ganze Familie und dem Angebot zur Nutzung eines s/w-Fotolabors. Absolute Highlights der 2000er Jahre waren die Ferienangebote „Dreh Dein Ding“ und die „Trickfilmwoche“. 2009 war das Thalia Kino Potsdam komplett in Kinderhand, denn das 2. Brandenburger JIM-Filmfestival fand erstmalig in Potsdam statt und wir organisierten es. Zwei unserer Produktionen wurden sogar prämiert: 1. Preis in der Kategorie „Spielfilm bis 14 Jahre“: „Kuck mal, wer da zappt“, der als Ferienproduktion entstand. 2011 war das Jahr des Films in Potsdam und das Projekt „Freitagsfilme“ unser Beitrag dafür. Gemeinsam mit elf Schulen legten wir los. Mit Projekten und Workshops wie „Das Netz bin ich“, „Like“, „digital talents“, „Fokus Medien“, reflect“ und „youngsounds“ sind wir seit den 2000er Jahren mobil für Schüler:innen und Eltern im Einsatz. Mobil und vernetzt arbeiten, das ist unser Credo bis heute. Wir haben einiges bewegt. Nicht nur in Potsdam. 2013 wurde unser „multimediamobil m3“ mit dem Dieter-Baacke-Preis für Projekte von und mit Kindern ausgezeichnet. Und ab 2017 zogen mit unserem Projekt „say something“ weiter übers Land und unterstützten Jugendliche in Brandenburg, ihre Medienthemen zu gestalten. All dies war auch Teil unseres Online-Gesprächsformats “Pixeltalk”. Im Potsdam Museum fand es nun live statt, gestreamt für eine breitere Öffentlichkeit. Drei Videoeinspieler, zusammengestellt von Antje Stein, ließen die verschiedenen Phasen der Medienwerkstatt auf eine sehr berührende Weise Revue passieren.[/vc_column_text][vc_column_text]Pixeltalk – Grüße und drei Runden Zunächst gab’s vor Ort Grußworte von Noosha Aubel (Beigeordnete der Stadt Potsdam für Bildung, Kultur, Jugend und Sport) und Thomas Schmidt (geschäftsführender Vorstand Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V.) sowie per Videoeinspiel von Britta Ernst (Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg). Die Ministerin besuchte uns zwei Wochen zuvor am 11. November in der Medienwerkstatt. Wie Noosha Aubel betonte auch sie, dass die Medienwerkstatt ein wichtiger Partner im Bereich Medienbildung für Potsdam und das Land Brandenburg ist. Für uns eine wichtige Anerkennung. Grußworte erreichten uns per Video auch aus Hamburg und Wien (Andreas Hedrich und Anu Poeyskoe). Dann übernahm die Journalistin und Mitarbeiterin der Medienwerkstatt Annette Weiß die Moderation der Gesprächsrunden. Alles analog? Fotolabor, Videothek und Filmarbeit Los ging’s mit dem Gründer der Medienwerkstatt Jens-Uwe Heinrich, der nochmal aufzeigte, unter welchen prekären Bedingungen die Arbeit begann und wie sich die Medienwerkstatt emanzipierte. Der Regisseur und ehemalige Mitarbeiter Michael Kann, der über viele Jahre das Projekt „Dreh Dein Ding“ mit Kindern und Jugendlichen realisierte, betonte die Zugewandtheit und Kreativität dieser medienpädagogischen Arbeit. Filmbegeisterte Kinder und Jugendliche checkten hier aus, wie es ist, die Kamera zu führen, Figuren aus Papier und Knete zum Leben zu erwecken oder selbst als Darsteller:in im Mittelpunkt zu stehen. „Fünf vor Zwölf“, „Kippenleid“, „Glubsch“ – so hießen unsere Blockbuster. Es ging also nicht nur um Bedienkompetenz, sondern um die medienpädagogische Frage, wem will ich was warum erzählen. Oder anders formuliert: Projekte auf Augenhöhe mit Kindern organisieren. Und so manche „Zündschnüre“ eines Filmtalents wurde in der Medienwerkstatt gelegt. Ein Credo der Arbeit von Michael Kann lautete, nie ein (Film)Projekt mit Kindern „in den Sand setzen“, sondern ihnen stets ein Erfolgserlebnis ermöglichen. So gab es auch immer Premieren, bei denen sich die jungen kreativen Potsdamer ihren Applaus abholen konnten, der ihnen woanders versagt blieb. Ganz wichtig – Resonanz. Alles digital? Digitalisierung, Multiplikatoren und Netzwerke Erinnern, aber auch reflektieren, wie sich Verhältnisse und Bedingungen medialen Arbeitens mit Kindern und Jugendlichen ändern – das war das Thema des Gesprächs mit der Leiterin der Medienwerkstatt Ute Parthum. Annette Weiß fragte nach, wie sich die Situation heute darstellt, welche Schwerpunkte derzeit im Fokus sind. So gab es eine Verlagerung der Arbeitsschwerpunkte hin zu mehr Präventionsarbeit und Kooperation mit Schulen, die kreativen Filmprojekte traten etwas in den Hintergrund. Aber, Medienpädagogik ist „en vougue“, sie differenziert sich immer mehr aus. Keiner kann allein alles schaffen, sondern es geht um Netzwerke, um gemeinsam Projekte und Medienbildung für alle zu stemmen. Alles transformiert? Digitale Transformation und Bildung. Utopie oder Dystopie? Dieses Thema ist der Medienwerkstatt als Einrichtung im fjs e.V. stets wichtig. Gute Gelegenheit also, mit dem geschäftsführenden Vorstand des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit e.V. Thomas Schmidt sowie einer Potsdamer Schülerin – Nuria Gaspar – darüber zu sprechen. Es wurde ein sehr erfrischendes Gespräch. Thomas Schmidt, der auch Helliwood media & education leitet, betonte, dass sich die Perspektiven auf Lern- und Bildungsprozesse ändern müssen. Es gehe weniger um Wahrscheinlichkeiten, sondern um Möglichkeiten. Zudem seien die neuen Technologien auch mit vielen Chancen verbunden. Algorithmen sind ja per se nichts Schlechtes, aber es komme darauf an, dass nicht ein „fremder“ Algorithmus mein Leben beeinflusst, sondern eigene Algorithmen dies tun sollten. Der studierte Mathematiker plädierte für eine Stärkung der analytischen Fähigkeiten und normativ-ethischer Überlegungen. Und: „Bildung ist immer Herzensbildung.“ Nuria Gaspar bestätigte diese Sichtweise. Auf die Frage, ob sich denn der Zuschnitt ihres Berufswunsches – nämlich Anwältin zu werden – durch die Algorithmen und KI ändern werde, betonte sie, dass der menschliche Faktor immer wichtig bleiben werde, da wir viel sensibler Kontexte erfassen können. Aber Veränderungen sind nicht ausgeschlossen. Sie hofft daher auch, dass Schule zukünftig viel mehr auf das Leben vorbereitet, dass man Dinge lernt, die man braucht. Und Thomas Schmidt ergänzte, dass sinnarme Taktungen beim Lernen fallen müssen. Insofern gibt es nicht nur im Bereich Medienbildung viel zu tun. Zauberei und DJ Galaxaura Die Veranstaltung war auch ein Dankeschön an Ute Parthum, die die Medienwerkstatt nun bereits seit 25 Jahren sicher auf Kurs hält. An Danksagungen mangelte es nicht. Und wie immer hat sie auch das Team im Blick und bedankte sich mit einer tollen Geste bei ihren Kolleg:innen. Corona schränkte uns zwar ein, aber dank eines straffen Hygienekonzepts war doch ein wenig Feierlaune möglich. So konnten beim abschließenden Get Together die Gäste einige verblüffende Tricks mit Zauberer Felix Wohlfarth erleben, der als Jugendlicher übrigens auch in der Medienwerkstatt aktiv war. Und DJ Galaxaura kreierte einen Lounge-Sound, der den vielen anschließenden Gesprächen ein cooles Ambiente bot. Kurzum, ein schönes Event, ein rührender Blick zurück und ein frischer nach vorn. Der Pixeltalk ist auf dem YouTube-Kanal der Medienwerkstatt verfügbar. Es lohnt sich, nochmal reinzuschauen. https://www.youtube.com/channel/UCBGPekPOoOF0WaIxapBK-Dg Uwe Breitenborn für die Medienwerkstatt Potsdam Zum Weiterlesen Sabine Gottschalk: Medienwerkstatt Potsdam: 30 Jahre Medienbildung für Kinder und Jugendliche. In: Blickpunkt vom 26.11.2021. https://www.blickpunkt-brandenburg.de/nachrichten/artikel/30-jahre-medienbildung-fuer-kinder-und-jugendliche Foto Startbild: Nowak/Medienwerkstatt Fotos Bildergalerie: Parthum/Nowak/Breitenborn/Medienwerkstatt[/vc_column_text][vc_gallery type="image_grid" images="11450,11433,11449,11460,11448,11434,11429,11446,11447,11438,11437,11443,11445,11444,11442,11436,11439,11441,11432,11431,11430,11440,11417"][/vc_column][/vc_row]
Alle reden über „Squid Game“, wir auch. Der Umgang mit der Serie ist im Oktober ein großes medienpädagogisches und jugendschutzrelevantes Thema geworden. Die Produktion ist mittlerweile die erfolgreichste Netflix-Serie und hat damit „Bridgerton“ den Rang abgelaufen. Der schrille Neunteiler ist ab 16 Jahren freigegeben und bietet neben lakonischer Brutalität ein Panorama vieler anschlussfähiger Themen, die […]