[vc_row][vc_column][vc_column_text]Fotohinweis: Foto von Tatiana Syrikova von Pexels[/vc_column_text][vc_separator color="white"][vc_column_text]Niedliche Fotos aus der Badewanne für die Großeltern, Rat gebende Elternblogs zu Erziehungsfragen, unterhaltsame YouTube-Kanäle oder schöne Instagram-Accounts mit Reisetipps und Rezepten für Kinder: Auf vielfältige Weise dokumentieren unzählige Familien ihren Alltag online und teilen vielfältige Informationen von Kindern und Jugendlichen. Zum Teil sogar so erfolgreich, dass die gesamte Familie davon leben kann. Sharenting nennt sich diese verbreitete Praxis. Der Begriff Sharenting ist ein Neologismus aus den englischen Wörtern share (teilen) und parenting (Kindererziehung) und beschreibt das Preisgeben von Details über das Leben von Kindern durch ihre Eltern oder Erziehungsberechtigen im Internet.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Harmloses “Freude-Teilen” oder Eingriff in die kindliche Privatsphäre?" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]So nachvollziehbar und unbedenklich es auf den ersten Blick scheint, das eigene Leben und das Aufwachsen der Kinder mit anderen Menschen insbesondere mit Freund*innen und Verwandten online zu teilen, so problematisch ist es bei genauerer Betrachtung. Und vor allem Erziehungsberechtigte verhalten sich hier oft widersprüchlich: Einerseits regulieren sie das Internetverhalten ihrer Kinder durch Zeitsperren oder Kindersicherungen stark und versuchen sie durch offene Gespräche für Themen wie Online-Mobbing zu sensibilisieren; andererseits verbreiten sie selbst online zahlreiche Informationen über ihr Kind. Viel diskutiert ist das Thema des Schutzes von Kindern vor nicht altersgerechten Inhalten bzw. Dritten. In Bezug auf den teilweise bestehenden Interessenskonflikt zwischen Eltern- und Kinderrechten besteht jedoch noch großer Diskussionsbedarf.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Schon vor ihrem ersten Schritt haben viele Kinder einen digitalen Fußabdruck" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Durch Sharenting hinterlassen Eltern digitale Spuren über das Leben ihrer Kinder und greifen in deren Privatsphäre ein. Während Erwachsene ihre eigenen Parameter zum virtuellen Teilen persönlicher Informationen festlegen können, haben gerade jüngere Kinder keine Kontrolle über ihren digitalen Fußabdruck. Und so verfügen viele Kinder durch das elterliche Hochladen von Ultraschallaufnahmen bereits vor ihrer eigentlichen Geburt unfreiwillig über eine digitale Identität. Doch genau diese digitale Identität bleibt im Internet erhalten, kann immer wieder gesucht und gefunden und so zu einer langfristigen Bedrohung der kindlichen Privatsphäre werden.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre – auch online" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Gerade weil Eltern mit nahezu uneingeschränkter Kontrolle Informationen, Bilder oder Videos ihrer Kinder teilen dürfen, beinhaltet Sharenting die moralische Verpflichtung, als Elternteil stets mit angemessener Diskretion und unter Berücksichtigung der Sicherheit und des Wohlergehens des Kindes zu handeln. Dieser Newsletter ist daher ein kleiner Appell an alle Erziehungsberechtigten, die Interessen und Rechte der Kinder auch online stärker zu berücksichtigen und ihnen so Schutzräume zu ermöglichen, die nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Dieser Newsletter möchte Erziehungsberechtigte und Fachkräfte für das Thema sensibilisieren und anregen, die Interessen und Rechte der Kinder auch online zu schützen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column css=".vc_custom_1591176536423{margin-left: 10px !important;border-right-width: 10px !important;background-color: #eaeaea !important;}"][vc_custom_heading text="Weiterführende Links:" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInDownBig"][bsf-info-box icon="Defaults-image photo picture-o" icon_size="32" title="#deinkindauchnicht" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fdeinkindauchnicht.org%2F|title:%23deinkindauchnicht||"]Würdest Du so ein Bild von dir posten? Witzige Kampagne gegen achtlos veröffentlichte Kinderfotos.[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-youtube-square" icon_size="32" title="Sollte ich mein Kind im Internet zeigen?" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3Dpkbm102QX6k%26feature%3Dyoutu.be|title:Sollte%20ich%20mein%20Kind%20im%20Internet%20zeigen%3F||"]
Video zum Thema von YouTuberin Mai die in einem Gemeinschaftsprojekt von ARD und ZDF über hauptsächlich wissenschaftliche Themen sendet.
[/bsf-info-box][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Fotohinweis: Foto von Ksenia Chernaya von Pexels[/vc_column_text][vc_separator color="white"][vc_column_text]Aufstehen, frühstücken, Zähne putzen, anziehen, Schultasche packen und losgehen – auf diese oder ähnliche Weise startet (inzwischen wieder) ein gewöhnlicher Wochentag bei vielen Kindern in Deutschland. So auch bei Miley und Johann – wäre da nicht ein kleiner Unterschied: Hundertausende können ihnen auf ihren YouTube-Kanälen Mileys Welt und Johann Loop dabei zusehen. Beide Kinder wachsen, bedingt durch ihr Elternhaus, seit Jahren in einem für die Öffentlichkeit inszenierten Alltag auf und lassen online ein breites Publikum an ihrem Privatleben teilhaben. Miley und Johann sind Kinder-Influencer*innen. Doch sie sind nicht allein: Über 30.000 soll es auf YouTube, Instagram und Facebook allein in Deutschland laut eines Online-Beitrags der Süddeutschen Zeitung geben. Und auch international sorgen die Namen erfolgreicher YouTube-Kanäle, wie Ilias Welt oder Ryan’s World, in denen Kinder die Hauptrolle übernehmen, für Aufsehen. Ein offensichtlich brandaktuelles und stark umstrittenes Thema mit weitreichenden Konsequenzen. Doch was passiert, wenn Kinder nicht mehr „nur“ Konsument*innen medialer Inhalte auf Social Media Plattformen wie YouTube sind, sondern dort selbst, vermarktet von ihren Eltern, zu Internet-Celebrities werden?[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Zwischen Partizipation und Kinderarbeit" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Mitmachen: Dieses Wort trifft das Herzstück der Plattform YouTube. Hier können User*innen selbst aktiv werden und maßgeblich Einfluss auf Inhalte nehmen bzw. diese selbst erzeugen. Dies bedeutet Partizipation und demokratische Mitbestimmung für alle – auch für die Jüngsten der Gesellschaft, welche hier zu kreativen Medienproduzent*innen werden können und lernen, ihrer Meinung und ihren Themen selbstwirksam Ausdruck zu verleihen. Und so nehmen uns Miley, Johann und Co in ihren Videoblogs mit auf eine Reise durch ihre Kinderzimmer, bewerben ihre Lieblingsspielsachen, zeigen ihre täglichen “Routinen” und “influencen” (Englisch: beeinflussen) unzählige Fans. Natürlich haben Kinder Rechte auf Zugang und Teilhabe in der digitalen Welt. Und klar, die Digitalisierung setzt sie nicht nur Risiken aus, sondern eröffnet ihnen auch vielfältige Potenziale. Auf den ersten Blick scheinen die unterhaltsamen und fröhlich anmutenden Kinderkanäle auf YouTube also gar nicht so bedenklich. Doch so einfach ist es nicht: Die Grenze zwischen kindlicher Partizipation und einer Selbstinszenierung, die für die kindliche Entwicklung schädlich sein kann, ist unscharf. Im Moment des Aufbauens von Kindern zu Influencer*innen werden Kinder zu Arbeiter*innen in den Medien und ihre Rechte auf Privatsphäre, altersgerechten Medienzugang und Schutz vor wirtschaftlicher Ausbeutung wird stark beeinträchtigt. Besonders kritisch ist dabei die Tatsache, dass die persönliche Beziehung zwischen einem Kind und seinen Eltern für ein unbekanntes Publikum geöffnet und vor allem monetarisiert wird.Hinzu kommt eine hohe zeitliche Belastung der Kinder neben den schulischen und außerschulischen Verpflichtungen sowie ihrer privaten Freizeit. Denn das erfolgreiche Betreiben eines YouTube-Kanals bringt einen enormen Aufwand mit sich. Meist mehrfach pro Woche gilt es neue Videos zu drehen, im engen Austausch mit der Fan-Gemeinschaft zu stehen sowie andere Social Media Plattformen zu bespielen. Auch wenn die Eltern den Großteil des Managements der Kanäle sowie das Schneiden des Videomaterials übernehmen, gilt es für die Kinder permanent, Aufmerksamkeit generierenden Input zu produzieren. Das bringt Erwartungs- und Leistungsdruck mit sich – insbesondere, wenn das finanzielle Einkommen der Familie mit dem Erfolg der Kanäle verknüpft ist.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Kommerzialisierte Kindheit" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Neben dem hohen Leistungsdruck und der Verletzung der kindlichen Privatsphäre ist auch die durch Kinder-Influencer*innen auf YouTube ausgestellte Konsumkultur äußerst bedenklich: Hier werden Kindergeburtstage zu Marketingveranstaltungen, familiäre Spieleabende zu Produktplatzierungen oder Einkaufstouren zum regelrechten Konsumrausch. Da der Plattform YouTube schon in der kindlichen Lebenswelt ein hoher Stellenwert zukommt und prominente YouTuber*innen für junge Menschen eine ausgeprägte Orientierungsfunktion bzw. einen Vorbildcharakter haben, ist es umso wichtiger Kinder und Jugendliche für die verschiedenen Erscheinungsformen der Kommerzialisierung zu sensibilisieren. Denn gerade jüngere Kinder sind kaum in der Lage, Werbung auf YouTube zu erkennen.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Influencer*in oder influenced?" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Obwohl die Kanäle von Kinder-Influencer*innen hoch professionalisiert sind und enorme Umsätze erwirtschaften, wirken die jungen Stars durch die scheinbare Nähe der sozialen Netzwerke wie vertraute Freund*innen von nebenan, die “einfach nur sie selbst” sind. Umso wichtiger also für Fachkräfte und Erziehungsberechtigte die Netzaktivitäten von Kindern aktiv zu begleiten und die für sie so faszinierenden YouTube-Formate gemeinsam zu entdecken. Zudem gilt es, Kinder zukünftig durch einen verstärkten Jugendschutz sowie über erweiterte Community Guidelines der einzelnen Plattformen vor dem durchaus kritischen Dasein als Influencer*in zu schützen. Anders als Erwachsene können Kinder die Folgen ihres Handelns in einem digitalisierten Umfeld erst noch nicht umfassend reflektieren und daher die Reichweite und Bedeutung eines geteilten Videos auf YouTube nicht in vollem Umfang absehen. Daher brauchen sie trotz aktiver digitaler Teilhabe einen notwendigen Schutzraum in welchem sie lernen, wachsen und begreifen können. Das Thema Kinder in sozialen Plattformen bildet nach wie vor einen komplexen Hochseilakt zwischen Autonomieermöglichung und Schutz, in dessen Kontext Fragen zu Privatsphäre, Persönlichkeitsrechten und elterlicher Verantwortung neu zu diskutieren sind. Denn wie sich gezeigt hat, besteht diesbezüglich großer Nachholbedarf und besonders kindliche YouTube-Celebrities sind mindestens so sehr influenced wie sie auch selbst (freiwillig oder nicht) Influencer*innen sind.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column css=".vc_custom_1591177145603{margin-right: 10px !important;margin-left: 10px !important;background-color: #eaeaea !important;}"][vc_custom_heading text="Weiterführende Links:" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInDownBig"][bsf-info-box icon="Defaults-play-circle" icon_size="32" title="Videokolumne von Ulrike Heidenreich und Thorsten Schmitz" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.sueddeutsche.de%2Fleben%2Fkinder-influencer-auf-youtube-eine-moderne-form-von-kinderarbeit-1.4247448|title:S%C3%BCddeutsche%20Zeitung||" hover_effect="style_3" pos="left"]Erschienen in der Süddeutschen Zeitung, Dezember 2018. [/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-file-text" icon_size="32" title="Ein Kind ernährt als Youtube-Star die ganze Familie" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.brandeins.de%2Fmagazine%2Fbrand-eins-wirtschaftsmagazin%2F2019%2Fmarketing%2Fkinder-influencer-miley-wuerde-sogar-gern-viel-viel-oefter-mit-der-kamera-reden|title:brandeins%20magazin||" hover_effect="style_3" pos="left"]Artikel von Klaus Raab im Wirtschaftsmagazin brand eins, Februar 2019. [/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-file-text" icon_size="32" title="Mileys Geburtstagsparty: 1,7 Millionen Aufrufe" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2F2018%2F13%2Fmileys-welt-youtube-star-kind-geburtstagsparty|title:Zeit||" hover_effect="style_3" pos="left"]Artikel von Marie-Charlotte Maas in Zeit, März 2018.[/bsf-info-box][/vc_column][/vc_row]
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Bild-Quelle: https://www.klicksafe.de/fileadmin/media/images/service/Infografiken/Infografik_Verdienstmoeglichkeiten_YouTubeStars.png[/vc_column_text][vc_separator color="white"][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Was ist YouTube eigentlich? Wie kann man damit Geld verdienen? Ist der Dienst sicher? Und ist YouTube für meine Kinder geeignet? – In diesem Faktencheck findet ihr grundlegende Infos rund um das Thema YouTube bzw. YouTube Kids. Aber checkt doch zuerst einmal, wie fit ihr bei dem Thema seid und macht mit beim Quiz von Klicksafe.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Was ist YouTube?" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Die Online-Videoplattform wurde 2005 gegründet und gehört zu Google. Sie ist mit rund 2 Milliarden Nutzer*innen pro Monat die größte Videoplattform und ermöglicht das kostenlose Ansehen, Bewerten und Hochladen von Videos. Was ursprünglich gedacht war als Möglichkeit des Teilens von contents von jedermann/frau, hat auch durch die Möglichkeit der Monetarisierung zunehmend eine Kommerzialisierung und Professionalisierung erfahren. So entwickelten sich sogar gänzlich neue Berufsbilder wie „YouTuber*in“ oder „Influencer*in“. Inzwischen ist YouTube so was wie das neue Fernsehen für viele Kinder und Jugendliche geworden, wo Videoclips zur Entspannung, aber auch zur Hausaufgabenunterstützung geschaut werden. Andere Plattformen wie Instagram oder Tiktok werden viel häufiger als YouTube dafür genutzt, eigenen content zu erzeugen und mit der Welt zu teilen.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Wie beliebt ist YouTube bei Jugendlichen?" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]YouTube ist laut JIM-Studie 2019 das beliebteste Internetangebot bei den 12–19-Jährigen: 63 % der Jugendlichen gaben YouTube als liebstes Internetangebot an (= Platz 1). Bei der Frage nach den wichtigsten Apps landet YouTube hinter WhatsApp und Instagram auf Platz 3. Neun von zehn Jugendlichen nutzen YouTube regelmäßig. Jungen noch etwas mehr (93 %) als Mädchen (86 %). Nur 1% der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren laden regelmäßig selbst Videos auf YouTube hoch (JIM-Studie 2018). Quelle: https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2019/[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Ab welchem Alter?" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]YouTube ist laut AGB erst ab 16 Jahren erlaubt. Unter 18 Jahren braucht man die Zustimmung der Eltern – für JEGLICHE Nutzung von YouTube – also auch für das Anschauen von Videos. Für Kinder zwischen 13 und 16 Jahren kann man über den Google-Dienst „Family Link“ einen Kinderaccount für YouTube erstellen. Bei jüngeren Kindern ist über „Family Link“ nur die Nutzung von YouTube Kids möglich. Hier gibt es mehr Infos dazu, wie man die Nutzung von YouTube sicherer machen kann: https://www.schau-hin.info/sicherheit-risiken/youtube-mehr-sicherheit-fuer-kinder[/vc_column_text][vc_custom_heading text="YouTube Kids" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]YouTube Kids ist die Kinderversion von YouTube, welche die Inhalte für Kinder nach Altersgruppen (5-7 Jahre, 8-12 Jahre) filtert. So kann man die Sicherheit für die Kinder deutlich verbessern und das Risiko minimieren, dass sie ungeeignete Inhalte (v.a. in Bezug auf Gewalt- oder sexuelle Darstellungen nicht im pädagogischen Sinne) angezeigt bekommen. Eltern können außerdem weitere Sicherheitseinstellungen vornehmen und Zeitlimits festlegen. Aber auch YouTube Kids ist werbefinanziert und zeigt den Kindern entsprechend Werbung an. Diese wurde vorab durch Google geprüft. Besonders schwierig ist, dass YouTube Kids auch Schleichwerbung enthält, welche von Kindern kaum als Werbung erkennbar ist. Weiterführende Infos hierzu finden Sie unter: https://mobilsicher.de/ratgeber/youtube-kids-in-deutschland-verfuegbar[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Bei Medienworkshops mit Schüler*innen der 4. bis 6. Klassen machen wir immer wieder Erfahrungen dieser Art:
Die Schüler*innen nehmen an einer Selfieralley teil. Fotografieren sich gegenseitig, nutzen dabei mitgebrachte Smartphones und Tablets. Mit Selfie-Sticks und Accessoires probieren sie verschiedene Posen aus. Auf die Anregung ihre Fotos auszudrucken, reagieren die Schüler*innen verhalten, suchen dann aber die Fotos aus, die ihnen am besten gefallen. Nun steht die Frage im Raum, wo sie dieses Foto, für das sie sich solche Mühe gegeben haben, veröffentlicht sehen wollen. Ihnen stehen vier Möglichkeiten offen: im Fotoalbum, das geschlossen im Schrank aufbewahrt wird, im Bilderrahmen, der sichtbar an der Wohnungswand hängt oder am Schwarzen Brett der Schule für alle Mitschüler*innen sichtbar. Schließlich im Internet, sichtbar für die ganze Welt.
[/vc_column_text][vc_custom_heading text="„So ein Bild von Dir würdest Du nie posten!“" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]„Uns Erwachsenen ist es wichtig, stets die Kontrolle darüber zu haben, welche Bilder und Daten von uns im Netz landen. Bei unseren Kindern sieht das oftmals etwas anders aus“, sagt die Bloggerin Toyah Diebel. Wenige Handgriffe und schon ist das Foto des Kindes über Soziale Medien im Netz mit Verwandten, Freund*innen und Bekannten geteilt und kann hier vielfach weiterverbreitet werden. Mit der Kampagne gegen Kinderfotos im Netz; https://deinkindauchnicht.org/ hat Diebel öffentlich auf die Problematik des Sharenting aufmerksam gemacht. Da sitzt der Schauspieler Wilson Gonzalez Ochsenknecht auf einem Kindertöpfchen oder schaut unglücklich mit einem breiverschmierten Mund und Lätzchen um den Hals in die Kamera. Sie mahnt an, dass sich viele Kinder in ihrer Privatsphäre verletzt fühlen, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt zufällig auf Bilder stoßen, auf denen sie verträumt nackt auf der Toilette saßen, beim Mittagsschlaf oder halb nackt am Strand gezeigt werden. Solche Bilder können nicht nur entwürdigend sein, sondern stellen auch ein Schlaraffenland für Pädophile dar.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Personenbezogene Daten" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Beim Versenden dieser privaten Fotos und Videos handelt es sich um personenbezogene Daten. Eine oder mehrere Personen sind auf diesen Bildern eindeutig zu erkennen. Die Eltern haben das Persönlichkeitsrecht ihrer Kinder nach bestem Wissen und Gewissen zu beachten. Ein Kind selbst darf erst nach Vollendung des 16. Lebensjahres die Einwilligung geben. Bleiben die Fotos und Videos innerhalb des familiären Kreises, gilt das als „Haushaltsaufnahme“. Denn es ist natürlich erlaubt, Fotos und Videos von seinen Kindern aufzunehmen. Bleiben diese Daten innerhalb des geschützten Familienkreises, ist die Privatsphäre des Kindes dem Gesetz nach nicht verletzt. Allgemein angemahnt wird die reflexartige Veröffentlichung in sozialen Medien, weil diese eine Öffentlichkeit darstellen. Die Zeiten der klassischen Fotoalben und gerahmten Kinderbilder sind noch nicht vorbei. Aber das Teilen dieser Bilder mit einer viel größeren Anzahl an Menschen, manchmal auch unbedarft und unwissentlich, ist dazugekommen. Hier braucht es Medienkompetenz von Erwachsenen, um die Kinder zu schützen, die sich wenig und schlecht wehren können gegen die Schaffung einer Onlinepräsenz durch Dritte – Eltern und Verwandte.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Studie des Deutschen Kinderhilfswerks zur digitalen Mediennutzung in Familien" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Nadia Kutscher, die gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) die Studie „Kinder.Bilder.Rechte“ durchgeführt hat, fragt sich zurecht, warum wir die Fotos nicht einfach machen, ohne sie zu teilen und gut gesichert aufheben. Später sollen dann die Kinder entscheiden, was mit ihnen geschieht. Möglicherweise tun sie das auf ganz verschiede Weisen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten in ihrer Biografie. Laut der Studie halten Eltern in der Theorie die Persönlichkeitsrechte ihrer Kinder hoch, handeln tun sie dann oft ganz anders. Zur Studie wurden 37 Familien in 5 Regionen und vier Bundesländern mit Kindern zwischen 6 und 15 Jahren Anfang 2019 zum Thema Sharenting befragt.[/vc_column_text][vc_single_image image="10269" img_size="medium" add_caption="yes"][vc_custom_heading text="„Ich will gefragt werden!“ Entwicklung von Medienkompetenz" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Auch innerhalb des Projektes „digital talents“ gibt es viel Gesprächsbedarf. Schüler*innen entscheiden sich, wenn sie gefragt werden, nie für eine Veröffentlichung ihrer Fotos im Internet. Sondern sie ziehen es in dem vorpubertären Alter vor, unsichtbar bleiben zu dürfen. Erweitert man das Experiment um die Eltern, kommt es zu einem interessanten Effekt: Sie sind sich mit ihren Kindern nie einig, welche Fotos sie als Erwachsene veröffentlichen würden. Kinder und Eltern halten jeweils unterschiedliche Fotos für problematisch. Da werden Eltern nicht selten mit sehr deutlichen Aussagen der Kinder konfrontiert: „Ich will gefragt werden“, sagte ein Junge ganz empört, als wir über die Veröffentlichung und den Umgang ihrer Eltern mit Portraits von ihnen sprachen. Da schluckt so manches Elternteil und denkt beim nächsten „Posten“ hoffentlich zweimal nach. Auch in der Studie des DKHW ist für die Forscher offensichtlich geworden, dass Kinder schon im Alter von sechs Jahren ein Bewusstsein der eigenen Verletzlichkeit entwickelt haben. Erziehungswissenschaftlerin Nadia Kutscher, die die Studie des DKHW geleitet hat, untermauert dies mit der Aussage: „Kinder können schon im Alter von sechs Jahren benennen, was für sie in Ordnung ist und was nicht…“.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Das Teilen dieser Fotos und Videos passiert überwiegend über nicht sichere Soziale Medien." font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Eltern und Kinder aus der Studie verfügen über Smartphones und haben die einschlägigen Apps installiert. Soziale Medien sind fester Bestandteil ihres familiären Alltags. Die Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern findet heute selbstverständlich über WhatsApp oder Facebook statt. Die Studie besagt, dass die Mehrheit der Eltern Facebook eher als „öffentlich“ und WhatsApp eher als „privat“ eingestuft hat. Dies führt dazu, dass die Eltern eher reflektieren, welche Fotos und Videos sie auf Facebook hochladen und welche sie dagegen bedenkenloser auf WhatsApp teilen. Alle Produkte aus dem Facebook-Portfolio sind im Grunde eine große Datenverwertungs-Maschinerie. Hier werden Daten an einen kommerziellen Anbieter abgegeben. Die Aussage, die Eltern und Schüler*innen in Workshops äußern: „Alle nutzen das!“ ist kein gutes Argument. Es geht diesen Diensten nicht nur darum, Werbung passgenauer zu generieren. Kommunikationsinhalte und entstehende Metadaten wie Lokalisierungsdaten oder ausgelesene Kontaktverzeichnisse bieten den Unternehmen weitere Eingriffsmöglichkeiten. Sicherer sind Messenger, wenn Nachrichten nicht von Dritten einsehbar sind und sie keine Schlüsse auf die Nutzer*in oder das Nutzer*innenverhalten ziehen können. Nachrichten und andere Inhalte können durch Verschlüsselung geschützt werden, bei personenbezogenen Daten sollte auf sensiblen Umgang mit Metadaten geachtet werden. WhatsApp ist trotz der End-zu-End-Verschlüsselung nicht sicher. Die App sammelt besonders viele Metadaten. Die werden weiterverkauft an Interessenten.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="„Digital familys“" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Wir arbeiten in unseren Elternformaten im Projekt "digital talents" darauf hin, eine stärkere Reflexion der Eltern anzustoßen, dass Erwachsene mehr auf die Persönlichkeits- und Beteiligungsrechte der Kinder achten. Dies bedeutet eben, die Kinder zu beteiligen. Sie in der Fotosituation zu fragen, ob es okay ist, wenn ein Foto gemacht wird. Oder auch hinterher zu fragen, ob sie mit dem Teilen dieses Fotos einverstanden sind. Auf diese Weise leben Eltern vor, wie man sorgfältig mit Bildrechten anderer umgeht. Für Eltern ist es wichtig, sich zu informieren, über die Folgen des Teilens von Daten für die Kinder und welche Dienste sensibel mit diesen Daten umgehen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column css=".vc_custom_1591180370369{margin-right: 10px !important;margin-left: 10px !important;background-color: #eaeaea !important;}"][vc_custom_heading text="Weiterführende Links" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInDownBig"][bsf-info-box icon="Defaults-leanpub" icon_size="32" title="Eltern Fotoguide" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.schau-hin.info%2Ffileadmin%2Fcontent%2FDownloads%2FInfografiken%2FFotoguide_Eltern.pdf|title:Eltern%20Fotoguide||" hover_effect="style_3"]Das Kinderportal Schauhin hat einen Leitfaden veröffentlich, der zur Reflexion anregen soll, bevor das nächste Foto des Kindes im Internet veröffentlichen wird.[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-check" icon_size="32" title="Schauhin Hinweise" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.schau-hin.info%2Fsicherheit-risiken%2Fkinderfotos-im-netz-darauf-sollten-eltern-achten|title:Tipps%20zur%20Ver%C3%B6ffentlichung||" hover_effect="style_3"]Weitere Hinweise für Eltern, die Kinderfotos im Netz veröffentlichen wollen.[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-wrench" icon_size="32" title="Leitfaden Privatsphäre-Einstellungen auf Smartphones" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.saferinternet.at%2Fprivatsphaere-leitfaeden%2F|title:Privatsph%C3%A4reeinstellungen%20auf%20Smartphones||" hover_effect="style_3"]Saferinternet aus Österreich hat Leitfäden entwickelt, die die Privatsphäre-Einstellungen auf verschiedenen Smartphonetypen erklären. Zum Beispiel der Status nicht von allen Kontakten, die im Smartphone gespeichert sind, gesehen werden können, sondern nur von bestimmten ausgewählten Kontakten.[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-wrench" icon_size="32" title="Tipps Privatsphäre-Einstellungen in verschiedenen Apps" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.klicksafe.de%2Fservice%2Fschule-und-unterricht%2Fleitfaeden%2F|title:Privatsph%C3%A4reeinstellungen%20auf%20Smartphones||" hover_effect="style_3"]Klicksafe stellt hier Einstellungserklärungen für verschiedene Dienste zur Verfügung.[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-user" icon_size="32" title="Kommunale Kinder-Interessenvertretung Potsdam" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.potsdam.de%2Fkoordinatorin-fuer-kinder-und-jugendinteressen|title:Koordinatorin%20f%C3%BCr%20Kinder-%20und%20Jugendinteressen||" hover_effect="style_3"]Stefanie Buhr, Koordinatorin für Kinder und Jugendinteressen[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-envelope-o" icon_size="32" title="Sichere Messenger-Alternativen" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.schau-hin.info%2Fsicherheit-risiken%2Fmessenger-apps-fuer-kinder|title:sichere%20Messenger||" hover_effect="style_3"]Schauhin stellt sichere Messenger vor.[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-file-text-o" icon_size="32" title="Studie: Kinder.Bilder.Rechte" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.dkhw.de%2Fschwerpunkte%2Fmedienkompetenz%2Fstudie-kinderbilderrechte%2F|title:Studie%3A%20Kinder.Bilder.Rechte||" hover_effect="style_3"]Studie „Kinder.Bilder.Rechte. Persönlichkeitsrechte von Kindern im Kontext der digitalen Mediennutzung in der Familie“ vom Deutschen Kinderhilfswerk.[/bsf-info-box][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]fotografiert im Workshop digital talents, Modul Recht am Bild 2019[/vc_column_text][vc_separator color="white"][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Die kostenlose Social-Media-Plattform „TikTok“ ist mit Einwilligung der Eltern ab 13 Jahren zur Nutzung erlaubt und gehört zu den am meisten heruntergeladenen Apps weltweit. „TikTok“ hatte im April 2020 weltweit 178 Millionen Nutzer*innen monatlich. Im Vormonat März waren es 159 Millionen. Dank Corona ging es also auch für TikTok rasant aufwärts. Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1051010/umfrage/anzahl-der-monatlich-aktiven-tiktok-nutzer-ueber-android-weltweit/ Nutzerinnen der App, die noch nicht 16 Jahre alt sind, können seit Ende April 2020 keine privaten Nachrichten mehr versenden oder empfangen. Damit hat das chinesische Unternehmen „Bytedance“, welches hinter „TikTok“ steht, auf Cybergrooming und -mobbing-Vorfälle reagiert.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Was ist TikTok und wie funktioniert´s?" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]In der App können die Nutzer*innen eigene Inhalte in Form von Videos, Fotos, Mikroblogs und Umfragen erstellen und teilen. Die Länge der Inhalte variiert und ist von einigen Sekunden bis zu einigen Minuten lang. Die Beiträge können mit Likes und Kommentaren versehen werden und bieten damit eine Interaktion, selbst wenn man keine eigenen Inhalte erstellt. Registrieren kann sich, wer eine Emailadresse oder eine Telefonnummer hat. Es besteht auch die Möglichkeit, eventuell bereits vorhandene Facebook- oder Twitter-Daten für die Registrierung zu nutzen. Die Inhalte werden als personalisierte Informations-Feeds, die auf maschinelle Lernalgorithmen zurückgreifen, angezeigt. Das heißt, wenn ein Video unter Angabe bestimmter Hashtags mit Likes versehen wird, so tauchen mehr Videos in dem personalisierten Feed auf, die dieselben Hashtags nutzen. „TikTok“ merkt sich, was wir gern schauen, was uns gefällt und zeigt uns mehr davon. Wer sich dazu entscheidet, ein eigenes Video zu drehen, kann dies anhand der von „TikTok“ vorgegebenen Effektpalette einfach editieren. Das kann von einem einfachen Video ohne Effekte bis zu einem bunten Potpourri reichen. „TikTok“ ist bunt und lebt von der Kreativität, Interaktivität und der Kommunikation der Nutzer*innen in Form von Kommentaren, dem Teilen und dem Liken der Videos sowie natürlich dem Erstellen und Hochladen eigener Videos. Ein wesentlicher Teil des Erfolgs ist die Nutzung von beliebten Musikschnipseln und der Humor mit dem die Nutzer*innen ausgestattet sind. Die Inhalte können mehrfach gelikt werden und damit eine hohe Reichweite in kurzer Zeit erreichen. Dementsprechend steigt das Video/der Inhalt im Ranking auf und landet so in den Feeds der anderen Nutzer*innen.[/vc_column_text][vc_custom_heading text="Datenschutz" font_container="tag:h3|text_align:left" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInLeft"][vc_column_text]Wer sich die App auf sein Endgerät lädt und sich registriert, der gibt eine Menge persönlicher Daten preis. Mit der Einwilligung der allgemeinen Geschäftsbedingungen gehen viele sensible Daten an das Unternehmen „Bytedance“. Laut der Datenschutzerklärung von „TikTok“ sind das folgende Daten:
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Hallo Danny, stell Dich bitte kurz vor. Was machst Du beruflich und welche Hobbies hast Du? Danny: Ich bin Schulsozialarbeiter bei der Stiftung SPI in Potsdam und arbeite mit Kindern und Jugendlichen ab ca. 13 Jahren bis zum Abitur. Das hier ist meine erste Stelle nach dem Studium. Ich habe den Master im Studiengang „Soziale Arbeit“ gemacht. Privat wandere ich sehr gerne, ich bin sehr videospielaffin. Das kann ich auch sehr gut in meine Arbeit einbringen, denn Schulsozialarbeit ist doch sehr vielfältig, es gibt sehr viele verschiedene Arbeitsbereiche z.B. klassische Sachen wie Beratung und Begleitung aber auch sehr offene Bereiche wie Projektarbeit. Dort kann man sehr viel selbst einbringen und gestalten. Ich habe seit diesem Halbjahr eigentlich eine Gaming-AG, die leider nur einmal stattgefunden hat, ich bin aber zuversichtlich, dass wir das im nächsten Halbjahr oder spätestens, wenn der Ganztag wieder stattfinden darf, einfach weitermachen. Vor welcher Herausforderung hast du Anfang, Mitte März gestanden, als die Corona Pandemie ins Rollen kam und die Schule geschlossen wurde? Danny: Die größte Herausforderung war und ist natürlich das Erreichen der Schülerinnen und Schüler. Die ganz direkte Kontaktaufnahme, weil wir natürlich aus Datenschutzgründen nicht den Zugriff auf den E-Mail-Pool der Schule haben. Wir haben uns überlegt, wie wir die Leute erreichen können. Da war der erste Gedanke natürlich über soziale Medien. Hauptsächlich Instagram und Facebook. Wir haben versucht, dass jede Schulsozialarbeitsstelle einen Instagram Account hat, um für die spezifischen Leute die Angebote zu bündeln. Und wer hat sich das überlegt? Haben alle Schulsozialarbeiter*innen zusammengesessen? Danny: Wir hatten kurz vorher praktischerweise eine Team-Klausur. Es gab währenddessen fast im 30 Minuten Takt neue Informationen darüber, wann die Schulen schließen sollten. Manche waren schneller mit dem Account erstellen und manche langsamer, je nach Erfahrung mit sozialen Medien. Ich selber hatte Instagram vorher nicht genutzt und tat mich dementsprechend schwer. Hat euch unser Instagram-Leitfaden dabei geholfen? Danny: Ja, den haben wir auf jeden Fall zur Unterstützung herangezogen. Ich bin mit anderen bei uns im Team für die medialen Sachen zuständig, auch was die Hilfe und Unterstützung der Kolleg*innen betrifft. Wir hatten am Anfang die Aufgabe zu schauen, was muss man beachten und Hinweise und Tipps zu geben. Gab es Kolleg*innen, die sich nicht vorstellen können z.B. Instagram zu nutzen? Danny: Ja, einige haben es als schwierig empfunden, sich da auf den Weg zu machen. Wir haben auch zwei Kolleg*innen an den OSZ´s, die sowieso einen ganz anderen Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern haben. Weil die Auszubildenden manchmal monatelang nicht da sind. Daher läuft es dort nur schleppend. Welche technischen Voraussetzungen habt ihr als Schulsozialarbeiter? Danny: Wir haben ein Diensthandy, mit dem wir Instagram ohne Probleme nutzen können und natürlich einen Arbeitscomputer in den Schulen. Welche Angebote machst du über Instagram? Danny: Ich versuche täglich, die Jugendlichen auf dem Laufenden zu halten, was die Schule betrifft, was hier so los ist. Das ist praktisch wie so ein Newsletter, auch Umfragen mache ich oder auch Gesprächsrunden. Hast du einen direkten Draht zu deinen Jugendlichen bekommen? Danny: Es ist nicht so einfach. Unter „meinen“ Followern sind nach wie vor nicht so viele Schülerinnen und Schüler, das braucht wohl noch etwas Zeit.[/vc_column_text][vc_single_image image="10294" img_size="medium" add_caption="yes" onclick="link_image"][vc_column_text]Ich habe gesehen, dass es auch auf der Plattform „Discord“ ein Angebot von Dir gibt? Danny: Ja, das habe ich erst letzte Woche gestartet. Ich habe versucht, zweimal die Woche offene Quatsch-Kanäle zu erstellen. Es lief aber sehr schlecht. Ich führe es jedoch erstmal weiter. Ich spiele mit den Jugendlichen einmal die Woche „Fortnite“. Dadurch weiß ich, dass „Discord“ im Gaming-Bereich genutzt wird. Ich habe einen Server erstellt mit verschiedenen Unterservern für verschiedene Mitteilungen. Du befindest dich ja derzeit auch in der Qualifizierung zum Medienpädagogen, hat dir das in deiner Arbeit weitergeholfen? Danny: Mir hat es teilweise sehr gut geholfen. Wir hatten ja praktischerweise kurz vorher die Team-Klausur, wo wir das Thema „Filme machen“ behandelt haben. Das kannte ich aus der Weiterbildung. Ich war in der Vorbereitungsgruppe und habe das mit angeschoben. Wir hatten sehr viel Spaß, unter anderem Stop-Motion-Filme zu erstellen und konnten das dann auch gleich für die Social-Media-Kanäle nutzen. Durch meine Affinität zu diesem Thema, fällt mir der Zugang auch deutlich leichter. Auch was Gaming betrifft habe ich in der Zusatzqualifikation viel gelernt, was ich nun pädagogisch einsetzen kann Sind dir Probleme zwischen den Jugendlichen oder in den Familien aufgefallen? Danny: Mir persönlich ist wenig aufgefallen. Nur als Schüler*innen mit mir privat geredet haben, kamen z.B. solche Sätze wie: „Ich bin nicht mehr im Klassenchat drinnen“. Teilweise konnten Schüler*innen also auch keinen Kontakt mehr untereinander halten. Dadurch, dass viele Eltern und ganze Familien jetzt zuhause sind, haben einige Schüler*innen keinen Schutzraum mehr. Manchmal sind beim Fortnitespielen im Hintergrund die Eltern zu hören gewesen. Die Schüler*innen konnten im Prinzip auch nicht mehr vertraulich über ihre Sachen reden, da im Hintergrund potenziell immer jemand etwas mithören konnte. Wie sind die Schüler*innen zuhause technisch aufgestellt? Hast du da einen Einblick? Danny: Nicht wirklich. Aber es ist wohl kaum jemand ganz unter den Tisch gefallen. Viele Schulaufgaben mussten jedoch ausgedruckt werden, da nicht alles digital bearbeitet werden konnte. Einige Haushalte haben jedoch gar keinen Drucker. Hast du etwas mitbekommen, wo es kritische, gefährdende Situationen gab für deine Schüler*innen? Danny: Aus medienpädagogischer Sicht, nein, so konkret nicht. Bedenklich finde ich aber die ungelösten Datenschutzprobleme. „Discord“ ist ja auch z.B. ein US-Unternehmen, das noch nicht geprüft wurde. Man benutzt einfach so viel, ohne sich immer Gedanken darüber zu machen. Auch gibt es kaum einheitliche Standards für die Schulen, jede macht es anders. Was bräuchte es denn aus deiner Sicht für Voraussetzungen? Danny: Zeit, Geduld und Unterstützung. Wenn z.B. mal gar nichts mehr geht, können Programme wie Team-Viewer verwendet werden, womit man auf den PC von z.B. einem Kollegen zugreift, um ihm zu helfen. Problematisch ist auch für die Lehrer*innen, wenn man alleine eine Klasse online unterrichtet. Dort kann man nicht alles kontrollieren, was die Klasse macht. Man sollte das nicht alles gleich als perfekt betrachten, sondern als Versuch und daraus lernen. Wo hast du dich informiert über neue Tools und Programme? Danny: Einiges kannte ich durch meine Hobbies und meine Weiterbildung, dann habe ich natürlich im Internet recherchiert und ich bin Mitglied im „Netzwerk Medienbildung Potsdam“. Das war sehr nützlich, um sich mit anderen (Medien-)pädagog*innen austauschen zu können, Erfahrungen zu teilen und um zu schauen, ob alles so passt und logisch ist, was ich mir so ausdenke. Hast du schon eine Idee, welche Programme und Angebote du in der „Post-Corona-Zeit“ weiterverwenden möchtest? Danny: Ich kann mir vorstellen, dass ich „Fortnite“ weiterhin einsetze. Dieses gemeinsame Spielen hat besser funktioniert, als ich dachte. Ich kann mir vorstellen, solche Angebote zu verstetigen. Jedoch immer nur unregelmäßig. Die Videokonferenzen und Sprachkanäle sind auch ganz praktisch, um barrierefreier mit den Jugendlichen in Kontakt bleiben zu können.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column css=".vc_custom_1591183309688{margin-right: 10px !important;margin-left: 10px !important;background-color: #eaeaea !important;}"][vc_custom_heading text="Weiterführende Links" use_theme_fonts="yes" css_animation="fadeInDownBig"][bsf-info-box icon="Defaults-book" icon_size="32" title="Handlungsleitfaden „Instagram“" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.medienwerkstatt-potsdam.de%2Finstagram-leitfaden-fuer-paedagogische-fachkraefte-veroeffentlicht%2F|title:Instagram-Leitfaden||" hover_effect="style_3"]Einen Handlungsleitfaden zum Thema „Instagram“ haben die Medienwerkstatt Potsdam und die Stiftung SPI Niederlassung Brandenburg Anfang 2019 gemeinsam entwickelt.[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-slack" icon_size="32" title="Netzwerk Medienbildung Potsdam" read_more="box" link="url:http%3A%2F%2Fwww.mebi-potsdam.de|title:Netzwerk%20Medienbildung%20Potsdam||" hover_effect="style_3"]Das Netzwerk Medienbildung Potsdam trifft sich ca. 6 x im Jahr. Themen sind: Medien und Gewalt, Medienbildung und Schule, Jugendarbeit und Medienpädagogik, Vernetzung und Austausch in Potsdam, nächstes Treffen am 17.6.20, bei Interesse an Infos oder Mitarbeit bitte an uns wenden.[/bsf-info-box][bsf-info-box icon="Defaults-graduation-cap mortar-board" icon_size="32" title="Medienpädagogische Zusatzqualifikation" read_more="box" link="url:https%3A%2F%2Fwww.medienbildung-brandenburg.de%2Fjetzt-bewerben-fuer-die-medienpaedagogische-zusatzqualifikation-2020-21%2F|title:Medienp%C3%A4dagogische%20Zusatzqualifikation||" hover_effect="style_3"]Infos zur Medienpädagogischen Zusatzqualifikation für Fachkräfte.[/bsf-info-box][/vc_column][/vc_row]